Die Schüler der Bertholdschule waren in diesem Jahr zur Übergabe der Geschenke der ProKids-Aktion im Fitnessstudio Izumi eingeladen. Foto: ProKids-Stiftung

Seit 15 Jahren organisiert die ProKids-Stiftung eine Weihnachtswunschaktion für arme Kinder in der Doppelstadt. In diesem Jahr wurden so viele Kinder beschenkt, wie noch nie.

VS-Schwenningen - Die Kinder haben schon vor Wochen eine Wunschkarte geschrieben: Den darauf skizzierten Wunsch erfüllen ihnen Gönner, Spender und die Stiftung selbst. Mit 330 Kindern werden in diesem Jahr so viele beschenkt wie noch nie, nachdem die vergangenen beiden Weihnachtsfeste von der Corona-Pandemie überschattet worden waren.

 

Mit den Jahren hat die ProKids-Aktion Strukturen entwickelt. Berücksichtigt werden neben Kindern, mit denen die Stiftung direkt arbeitet, in diesem Jahr auch wieder jeweils 100 Kinder, mit denen Diakonie SBK und Caritas SBK in Verbindung stehen. Auch 80 Schüler der Villinger Bertholdschule dürfen sich über erfüllte Weihnachtswünsche freuen.

Hilfsbereitschaft leidet unter Krise

"Kein Wunsch bleibt unerfüllt", hat Stiftungsratsvorsitzender Joachim Spitz im Vorfeld deutlich gemacht. Und so war es auch – obwohl die Bereitschaft zu helfen ganz offenkundig unter der schlechten wirtschaftlichen Lage leidet.

Erstmals sind nach 14 Jahren Karten an den Wunschbäumen, die die Volksbanken in Villingen und in Schwenningen für ihre Kunden aufgestellt haben, hängen geblieben. Spitz hat diese Karten daraufhin persönlich eingesammelt, die hier geäußerten Wünsche finanziert ProKids-Stiftung aus eigenen Mitteln.

Vielzahl an Unterstützern

Gut gelaufen ist es im Villinger Fitnessstudio Izumi, wo diese Woche die Schüler der Bertholdschule zur Übergabe ihrer Geschenke eingeladen waren. Geschäftsführerin Kim Robens hatte eigens eine Weihnachtsfeier organisiert. "Ich finde diese Aktion für die Kinder super", meinte die Unternehmerin.

Neben dem Fitnessstudio und den Banken konnte sich Joachim Spitz einmal mehr auf die SBS Burger Gruppe, Autohaus Langenbacher, Seniorenresidenz am Germanswald, die Baugenossenschaft in Villingen und Hezel Recycling als Sponsoren der Aktion verlassen. Die übrigen Weihnachtspräsente in einem Wert bis 20 Euro verteilen derzeit noch bis Heiligabend die Familienhelfer von Caritas und Diakonie.

Aktion läuft anonym ab

Beide Organisationen haben dank ihrer guten Kontakte zu bedürftigen Familien, aber auch zu Kindergärten und Kirchen, herausgefunden, welche Kinder bedürftig sind, und wo sich die Eltern eben kaum Weihnachtsgeschenke leisten können. Ganz wichtig ist für die Macher seit jeher, dass die Aktion für das Kind anonym abläuft, es also nicht stigmatisiert wird, wenn es eine Wunschkarte abgibt.

"In diesem Jahr haben sich auffallend viele Kinder Einkaufsgutscheine gewünscht", bilanziert Joachim Spitz. Das findet er nicht so gut wie physische Präsente. Da sich mit der Firma Kupferschmid allerdings ein Gönner fand, der allein Gutscheine im Wert von 1500 Euro finanzierte, flossen diese in die Aktion dieses Jahres ein.

Wunsch gleich doppelt erfüllt

Einmal mehr sei deutlich geworden, dass es in armen Familien auch am Nötigsten mangelt. Denn längst nicht alle Kinder haben sich ganz klassisch Spielzeug gewünscht. Auf manchen Karten wurden auch Bekleidungswünsche eingetragen, so etwa nach Winterstiefeln oder Winterjacken. Besonders beeindruckt waren Spitz und die Sponsoren von der Wunschkarte eines 16-Jährigen, der sich eine Jeanshose wünschte – ein Kleidungsstück, das viele Kinder zigfach in ihrem Schrank haben. Petra und Thomas Langenbacher hat das so gerührt, dass sie dem jungen Mann gleich zwei Hosen besorgt haben.

"Ich bin froh", bilanziert Spitz, "dass die Aktion wieder so gut gelaufen ist und alle Kinder Ihre Wünsche rechtzeitig erfüllt bekommen haben." Schön sei auch die breite Unterstützung aus vielen Richtungen, die die Stiftung auf verschiedene Arten bedenken. "Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, die in irgendeiner Form die Stiftung unterstützen."