Die stillgelegte Fahrbahn der alten B 27, die nach dem Rückbau Teilstück des Erlebniswegs werden soll Foto: Alt

Vom TK-Elevator-Testturm in die Rottweiler Innenstadt gibt es bislang keinen attraktiven Fußweg. Das soll sich mit dem Zeitreise-Weg zumindest in Teilen noch in diesem Jahr ändern.

Rottweil - Das Konzept für den Erlebnisweg, der den Testturm und die Innenstadt über einen Fußweg verbinden soll, nimmt Formen an. Am Mittwochabend stellte die Stadtverwaltung dem Gemeinderat unter dem Titel "Rottweiler Brückenschlag – eine Zeitreise" das Konzept der Agentur Aufwind vor, die den Themenweg umsetzen und ihn mit Erfolg krönen soll. Und das sieht so aus:

Eine fußläufige Verbindung zwischen dem Berner Feld und der Rottweiler Innenstadt gibt es faktisch nicht. Der Weg über die stillgelegte Spur der alten B 27 ist unattraktiv. Wer den Testturm besucht, kommt daher mit dem Auto in die Stadt. Und das soll sich ändern.

Noch ein Alleinstellungsmerkmal

"Mit der Hängebrücke wird eine sehr attraktive Verbindung mit zusätzlichem Alleinstellungsmerkmal entstehen", schreibt die Stadtverwaltung in der Sitzungsvorlage. Und in diesem Kontext soll nun eine Infrastruktur aufgebaut werden, die die Besucher zum einen in die Innenstadt leitet und – noch viel wichtiger – auch bindet. Das will die Agentur Aufwind mit einem reizvollen Weg schaffen, der sich vom Testturm entlang der Abbruchkante zum Neckartal, die alte B 27 hinunter zur Au und das Viadukt hinauf in die Innenstadt erstreckt. Am Bockshof mit seiner Hängebrücke schließt sich dann der Kreis.

Geschichte mal interaktiv

Infostationen mit interaktiv-spielerischen Elementen sollen dem Weg eine zusätzliche Würze geben und dem Besucher Informationen über Rottweil und den Landschaftsraum Neckar vermitteln. Und weil Infos manchmal ein wenig dröge sein können, soll das alles zudem auf einer digitalen Vermittlungsebene stattfinden. So könnte sich der Gast beispielsweise am Selfiepoint auf dem Smartphone im Narrenkleid sehen – eine Spielerei, die ihren Reiz hat. Sitz- und Liegemöbel sind außerdem geplant.

Weil das Projekt Leader-gefördert ist, haben die Verantwortlichen den Kuchen in Stücke geteilt. Da gibt es zum einen den Neubau eines Weges auf dem Berner Feld (bereits erledigt) und die Instandhaltung eines Weges vom Testturm zum bestehenden Fußweg (geplant für 2026). Weiter die Installation des Themenwegs und den Rückbau der B 27 (bis 2025).

Agentur Aufwind kommt zum Zug

Der Themenweg ist also nur ein Stück vom großen Ganzen. 210 000 Euro von den anberaumten 490 000 Euro Gesamtkosten stehen für die Umsetzung zur Verfügung. Ursprünglich waren es 100 000 Euro mehr. In der Sitzung am Mittwoch stimmte der Gemeinderat der Vergabe der Themenweg-Umsetzung an die Agentur Aufwind dann auch einstimmig zu. Ein großer Vorteil: Die Agentur liefert quasi alles aus einer Hand – inklusive der Schlosserarbeiten an den Stelen und der digitalen Bausteine. Mit der Agentur habe die Stadt zudem gute Erfahrungen gemacht, so Markus Finke von der Abteilung Wirtschaftsförderung, Tourismus und Stadtmarketing.

Brenzlig könnte es jetzt nur noch bei der Umsetzung werden. Weil Leader das so vorgibt, beginnt mit der Vergabe des Projekts bereits die Umsetzungsphase und endet am 30. Juni 2022. Die Zeitschiene ist eng, aber machbar, meint Finke.