Die Gemeinde Loßburg denkt über sozialen Wohnungsbau nach. Foto: Ployker – stock.adobe.com

Die Gemeinde Loßburg strebt ein sogenanntes „Quick-Check-Plausibilitätsverfahren“ an, um Fördermittel aus dem landeseigenen Wohnbauprogramm zu erhalten. Wer das Vorhaben letztendlich umsetzen wird, steht noch nicht fest.

Beim Thema Loßburger Baugebiet „Grabenhölzle“ hatte der Gemeinderat im November vergangenen Jahres auch das Thema bezahlbarer Wohnraum angesprochen. Jetzt wurde einstimmig beschlossen, ein sogenanntes „Quick-Check-Plausibilitätsverfahren“ bei der Landsiedlung Baden-Württemberg GmbH zu beantragen.

Bürgermeister Christoph Enderle sagte in der jüngsten Sitzung: „Dieser Quick-Check ist Voraussetzung für den Erhalt von Fördermitteln aus dem landeseigenen Wohnbauprogramm, also lasst uns den mal machen, das ist sowieso der erste Schritt.“ Unterstützen soll dabei die Wüstenrot Haus-und Städtebau.

Verschiedene Optionen stehen zur Auswahl

Oliver Matzek von „Wüstenrot“ stellte in der Sitzung verschiedene Optionen für die Gemeinde Loßburg vor wie das geförderte Kauf- oder Mietmodell, das Erbbaumodell oder eine Bauherrengemeinschaft. Matzek empfahl der Kommune, das zu bebauende Grundstück selbst zu erwerben und das Projekt auch selbst zu realisieren, oder stattdessen ein sogenanntes Investoren-Auswahlverfahren in Erwägung zu ziehen. „Dabei schreibt die Gemeinde einen Bauplatz zum Verkauf an einen Investor als Konzeptvergabe aus. Mit dem Vorteil, dass besondere Wohnkonzepte realisiert werden können“, erklärte Matzek. Das könnten beispielsweise Mehrgenerationenwohnen, Seniorenwohnen, ökologisch nachhaltiges Bauen und Wohnen oder Inklusionswohnen sein.

Lebhafte Diskussion im Gemeinderat

Im Gemeinderat wurde daraufhin lebhaft diskutiert. Markus Beilharz (FWV) fragte, ob aktuell überhaupt Investoren für geförderten sozialen Wohnraum zu finden seien. Oliver Matzek empfahl, bereits im Vorfeld der Planungen Sondierungsgespräche mit möglichen Investoren zu führen. Peter Weigold (FWV) wollte wissen, ob es womöglich Synergien mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) geben könnte. Norina Flietel von „Wüstenrot“ machte daraufhin deutlich: „Es gibt Überschneidungen, zum Beispiel bei Sanierungsgebieten.“ Gerhard Mäder (CDU) fragte, ob das Thema schon im Kreistag diskutiert wurde. Bürgermeister Christoph Enderle verneinte dies, meinte jedoch, „das ist eigentlich ein Thema für die Kreisbaugenossenschaft“. Als Aufsichtsrat dieser Genossenschaft wusste Enderle aber auch, dass die „Kreisbau“ schon seit Jahren nicht mehr als Bauherr für sozial geförderte Wohnungen auftritt. Deren Berechnungen hätten ergeben, so Enderle, dass bei den aktuell hohen Baukosten Mietpreise von 16 Euro je Quadratmeter verlangt werden müssten. Das sei kein bezahlbarer Wohnraum.

Gemeinde soll nicht selbst investieren

Der Bürgermeister empfahl der Kommune, nicht selbst zu investieren. Er sehe sie sonst mit dem Risiko steigender Baukosten konfrontiert. Stattdessen schlug er vor, nach dem „Quick-Check“ weitere Schritte erst einmal im Gemeinderat zu besprechen. Derzeit habe die Gemeinde ja einige Bau- und Sanierungsgebiete, in denen sich ein solches Konzept möglicherweise umsetzen lasse. Für seinen Vorschlag gab es breite Zustimmung im Gremium.