Über die Reaktivierung der Talgangbahn wird in Albstadt kontrovers diskutiert. Foto: Kistner

Zum Vorschlag eines Lesers, im Zuge des Ausbaus der Albstädter Talgangbahn einen Haltepunkt Stadtmitte einzuplanen, äußert sich nun unsere Leserin Gudrun Stoll.

Ob sich Albrecht Dorow bewusst ist, dass er als Mann der ersten Stunde „pro Talgangbahn“ den Gegnern des Projekts eine Steilvorlage geliefert hat mit seinem Vorschlag, in Ebingen einen Haltepunkt Stadtmitte einzurichten, damit es die Fahrgäste vom Bahnhof nicht zu weit in die Untere Vorstadt haben. Mit Rampe, Rolltreppe oder Fahrstuhl... So viel Geld muss der Stadt die Belebung der City wert sein.

 

Fakt ist, dass die Talgangbahn, sollte sie in ferner Zeit jemals in Betrieb gehen, weitab vom Schuss fährt und den Fußweg sowohl in die Tailfinger Ortsmitte wie auch in die Ebinger Innenstadt erheblich verlängert. Es kann doch kein Planer und auch kein Stadtrat so naiv sein und glauben, dass Patienten und Kunden für den Besuch bei Arzt und Apotheker im neuen Volksbank-Zentrum am Ebinger Europaplatz Bus oder Bahn nutzen.

Bleibt als Alternative nur das Auto

Vor wenigen Tagen hat die Stadtverwaltung die Umgestaltungspläne für den Kurt-Georg-Kiesinger-Platz vorgestellt. Bus raus, Grün rein, und schon ist das Stadtbild gerettet, fühlen wir uns wohl wie unter Palmen. Wo künftig die Busse halten, wird nicht präzisiert und vom Gemeinderat nicht hinterfragt. Mit solchen Experimenten ist weder dem Handel noch der Gastronomie gedient. Unlängst sind der Pflegestützpunkt, die Rentenstelle, der soziale Dienst, die Wohngeldstelle und die Leitung des Tourismusamtes in die zentral neben dem Gasthof Linde gelegene Untere Vorstadt 3 umgezogen. Die Kunden haben weite Wege, wenn die Busse verbannt werden. Bleibt als Albstädter Alternative zu all diesen hochtrabenden Plänen nur das Auto. Wie blind laufen unsere gewählten Kommunalpolitiker und die Rathausverantwortlichen eigentlich durch die Stadt?

Gudrun Stoll, Albstadt

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