Eine große Zahl ehrenamtlich Engagierter arbeitet Woche für Woche am „Naturlernort“ mit. Foto: Siegmeier

Wo Bienen summen und Kinder staunen: In Rottweil entsteht ein Naturgarten, der Artenvielfalt erlebbar macht und Menschen verbindet.

Wer durch den Rosswasen spaziert, der kommt an vielen schönen, fast schon märchenhaften Naturgärten vorbei.

 

In einem dieser Gärten wird seit Monaten besonders viel gewerkelt, denn hier entsteht am Rosswasenweg 33, beim Haus, das die Gruppen der Lokalen Agenda und die Naturschutzgruppen regelmäßig nutzen ein Natur-Lernort für Groß und Klein.

Eine Art Schaugarten, um aufzuzeigen, wie man einen Garten insekten- und tierfreundlich gestalten kann, aber zugleich auch als Lernort für alle Generationen, Ort der Begegnung und grünes Klassenzimmer für die Schulen.

Einmal wöchentlich, meist dienstags ab 17 Uhr, treffen sich Interessierte, um hier gemeinsam anzupacken und die 1500 Quadratmeter zu gestalten. Eigentlich hatte die Stadt das Gebäude samt Garten wegen der ursprünglichen Planungen für die Landesgartenschau erworben. Doch da der Rosswasen, der vom Stadtgraben hinauf in die Schramberger Straße führt, aus den Planungen herausfiel, brauchte es eine neue Nutzung. Die Lokale Agenda war zu diesem Zeitpunkt auf der Suche nach einem neuen Zuhause und so kam eins zum anderen.

Ein zuhause für die Bienen

Die Stadtverwaltung beantragte bei LEADER Fördermittel für die Einrichtung eines Naturlernorts und diese wurden bewilligt, so dass das Gelände neu gestaltet und barrierearm zugänglich gemacht werden konnte. Stück für Stück wird nun ein Naturgarten mit verschiedenen Biotopen entstehen.

Mittlerweile haben die freiwilligen Helfer schon einiges geschaffen. Da gibt es eine Bienenburg, Behausungen für diverse Arten von Wildbienen, eine Trockenmauer für allerlei Reptilien, Käfer und Kleintiere, einen Teich, der mittlerweile schon gut „bewohnt ist“ und manches mehr.

Auch die kleinen Naturentdecker – die Kindergruppe des BUND und der Lokalen Agenda für Kinder im Grundschulalter – trifft sich hier zweimal im Monat, um Flora und Fauna zu erkunden und auch selbst das eine oder andere im Garten zu werkeln. Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Damit sich die Wildbienen und Co. auch richtig wohlfühlen, sollen Nahrungspflanzen für sie angepflanzt werden, zudem Obstbäume und mehr. Durch das gemeinsame Arbeiten ist der Garten im Rosswasen bereits jetzt zu einem Ort der Begegnung geworden.

„Es soll ein lebendiger Ort sein, der von vielen genutzt wird“, sagt Janina Niefer von der Lokalen Agenda und lädt herzlich ein, bei der Gestaltung mitzuhelfen, oder sich den Garten als „Zaungast“ mal anzuschauen.

Auch im Winter wird gearbeitet

Ziel ist es möglichst vielen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause zu geben. „Es sollen auch an verschiedenen Orten QR-Codes angebracht werden, über die man die Pflanzennamen abrufen, aber auch abfragen kann, welche Tiere dort beheimatet sind und wie man Bienenburg und Co. in seinem eigenen Garten realisieren kann“, erklärt Niefer weiter.

Momentan wird am Zaun um das Gelände gearbeitet. „Das kann man auch gut im Winter erledigen“, ist aus der Gruppe zu erfahren. Eine richtige Winterpause ist also hier nicht geplant.

Wer mithelfen möchte, der kann sich per Mail unter gg@agenda-rw.de informieren.