Rita Bouthier überreicht Jörg Fischer das Ruder. Foto: Katharina Willstumpf

Mit herzlichen und sehr persönlichen Worten des Dankes und des Lobes wurde die scheidende Schulleiterin des Progymnasiums Alpirsbach, Rita Bouthier, bei ihrer Verabschiedung bedacht. Das Ruder übernimmt vorerst Jörg Fischer.

Rita Bouthier ist als Leiterin des Progymnasiums Alpirsbach offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden. Schüler, Eltern, Schulverein und Kollegen sowie Ehrengäste würdigten in einer Feierstunde das Wirken der Schulleiterin und Pädagogin. Darüber berichtet die Schule in einer Pressemitteilung.

 

„Nicht abwickeln, sondern entwickeln“: Dieser Leitsatz habe die Tätigkeit von Bouthier bestimmt, erläuterte Abteilungspräsidentin Anja Bauer in ihrer Rede.

Und auch Elternvertreterin Heike Kronenbitter hob Bouthiers unermüdlichen Kampf für die Zukunft der Schule und der Kinder hervor, als sie in ihrem Grußwort Antoine de Saint-Exupéry zitierte: „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“

Pionierarbeit geleistet

Bouthier habe sich besonders für die Schulmusik am Progymnasium stark gemacht, das offene Ganztagsangebot erweitert und die Schule durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit bekannter gemacht. Die Pandemie habe sie zudem auch noch im Bereich Medien und Digitalisierung veranlasst, Pionierarbeit zu leisten und die Weichen für eine digitale Zukunft zu stellen, würdigt die Schule in der Pressemitteilung.

Wie wird man eigentlich zu so einer verdienten Schulleiterin, fragte sich Bauer und ließ Bouthiers ungewöhnliche Vita Revue passieren: Aufgewachsen im hessischen Eltville, studierte sie in Würzburg und machte Station in Besançon, Strasbourg und Bordeaux in Frankreich, wo sie ihren Mann kennenlernte.

Mit kleinen Intermezzi im beschaulichen Alpirsbach

Eine wahre „Globetrotterin“ sei sie dann während ihres Lehrerdaseins gewesen, so Bauer: Neben Frankreich war sie auch in Bulgarien, Albanien, Polen und Ägypten mit kleinen Intermezzi im beschaulichen Alpirsbach, wo sie dann schließlich 2018 Schulleiterin wurde. Zuvor hatte sie aber als Schulleiterin im revolutionserschütterten Ägypten schon wertvolle Erfahrungen gesammelt, so dass Corona für sie wahrscheinlich ein Klacks gewesen sei, vermutete Bauer.

Reisen, gutes Essen, klassische Musik hören und lesen sind einige der Hobbys der scheidenden Schulleiterin. Das spiegelte sich in einigen der Geschenke wider, die Bouthier zum Abschied überreicht wurden, darunter Karten für die Opéra National de Bordeaux, wo sie nach Ende des Schuljahres wieder hinziehen wird, sowie ein Gutschein für einen letzten Besuch in ihrem Lieblingsrestaurant in Alpirsbach.

Jörg Fischer übernimmt vorerst

Für gute Stimmung sorgte insbesondere eine farblich perfekt zum Outfit passende Handtasche, die Marco Finkbeiner, Schulleiter in Horb und Vorsitzender des Sprengels Nordschwarzwald, Bouthier überreichte, nachdem er in einer Rede ein sehr persönliches Bild von seiner Kollegin und Freundin gezeichnet hatte.

Wer das Progymnasium künftig leiten wird, ist noch offen. Bis dahin übernimmt Jörg Fischer das Ruder, das Rita Bouthier dem passionierten Segler tatsächlich mit einem Schmunzeln aushändigte: „Ein kleines Steuerrad für eine kleine Schule.“

Kein sinkendes Schiff

Das Progymnasium sei kein sinkendes Schiff: Landrat Klaus Michael Rückert habe Bauer höchstpersönlich erklärt, dass diese enorm wertvolle und liebenswürdige Schule um jeden Preis erhalten werden müsste, erinnerte sich die Abteilungspräsidentin in ihrer Rede. Und auch die zahlreichen Aktivitäten, die die Schule – wie im Jahrbuch jedes Jahr zu sehen sei – biete, zeugten von einer lebendigen Schule. Nun heißt es für Rita Bouthier und auch für die kleine Schule: Aufbruch zu neuen Ufern wagen.