Der Leichtathletik Club Waldachtal (LCW) ehrte anlässlich seiner Hauptversammlung verdiente Mitglieder. Foto: Wagner

Dem Leichtathletikclub Waldachtal droht die Auflösung. Vereins-Präsident Edgar Hirth spricht von einer fehlenden Struktur im Verein, da mehrere Ämter nicht mehr besetzt werden können. Der Club würde sich gerne in einen anderen Sportverein als Abteilung integrieren.

Waldachtal - Vereins-Präsident Edgar Hirth zog in seinem Bericht bei der Hauptversammlung ein allgemein positives Fazit der beiden abgelaufenen Vereinsjahre, die den Verein natürlich aufgrund der Corona-Pandemie stark beeinträchtigten. Aktuell weist der Verein einen Mitgliederstand von 227 Personen aus. In den Zeiten der Pandemie konnten keine Neuzugänge verbucht werden, so Hirth.

Natürlich habe sich der Club in diesen Zeiten nur auf ein Minimum an Aktivitäten beschränkt, wobei die Yoga-Kurse unter Leitung von Martina Dettling online via Skype veranstaltet wurden. 2020 wurden die Mitgliederbeiträge halbiert, in 2021 gar ganz ausgesetzt, weil der LCW keine sportlichen Aktivitäten anbieten konnte. Unter erschwerten Bedingungen wurden dennoch insgesamt 60 Sportzeichen abgelegt, wovon die Hälfte Erwachsene waren. Es wurden auch keine Wettkämpfe bestritten, da auf Kreis- und Regionalebene keinerlei Meisterschaften ausgeführt worden sind.

Personelle Rückschläge

Einen personellen Rückschlag erlitt der LCW durch den Abgang von Kim Bauermeister und den Ausfall von Bettina Moster aus dem aktiven Trainingsbetrieb. Da auch Ludmilla Buss als Aushilfe ihren Ausstieg aus dem aktiven Training erklärte, kann der LCW derzeit die üblichen Trainingszeiten nicht mehr für alle Altersklassen vollumfänglich anbieten.

Probleme beim Lauftreff

Hirth stellte insgesamt fest, dass bei den breitensportlichen Aktivitäten trotz Pandemie eine zufriedenstellende Bilanz verzeichnet wurde. Allerdings gelte dies nicht für den "Lauftreff", der in seiner klassischen Form mit geführten Leistungsgruppen nicht mehr existent sei. Dies nicht zuletzt deshalb, weil Hirth in seiner Einschätzung zu dem Ergebnis kommt: "Die individuelle Freizeitgestaltung wird zunehmend dem organisierten Vereinssport vorgezogen."

Schriftführerin Stephanie Rigotti bestätigte, dass vor allem die Yoga-Kurse gefragt waren. Diese seien inzwischen auch zertifiziert von der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) und würden als Grundvoraussetzung für eine Rückerstattung oder Bezuschussung durch Krankenkassen gelten. Schatzmeister Rolf-Dieter Wasem verzeichnete während der Pandemie ein Minus in der Kasse. Dennoch hat der Verein aufgrund zweier Vereinsspenden des Unternehmers Klaus Fischer an Waldachtals Vereine sowie einer weiteren Spende eines Unternehmens weitgehend ihr Vermögen erhalten.

Großes Problem zeichnet sich ab

Dennoch zeichnete sich ein großes Problem bei der Hauptversammlung ab. LCW-Präsident Hirth kündigte lange im Voraus an, dass er künftig nicht mehr als Präsident kandidieren werde. Ein Nachfolger war jedoch bis heute nicht in Aussicht. Ebenso sind die Posten Sportleiter, Jugendleiter und Breitensportwart weiterhin vakant. Hirth stellte fest, dass dem Verein mittlerweile die Struktur fehle und eine Auflösung drohe. Deshalb will sich der Club in einen anderen Sportverein als Abteilung integrieren.

Lützenhardts Ortsvorsteher Ludwig Blum regte an, dass Hirth für ein weiteres Jahr sein Amt ausüben sollte, um die Angelegenheiten des Vereins abwickeln zu können und die Integration in einen neuen Verein zu ermöglichen. Andernfalls würde von Seiten des Amtsgerichts ein Notvorstand benannt werden, womit die bisherigen Verantwortlichen handlungsunfähig wären. Hirth willigte schließlich ein.

Die offizielle Auflösung soll im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung beschlossen werden. Die Zeichen für einen Neuanfang als Leichtathletiksparte in einem Sportverein stehen gut, wie Hirth durchblicken ließ. Diverse Vereine hätten bereits Interesse bekundet. Das bisherige Angebot des LCW soll definitiv bestehen bleiben wie auch die Trainingsstandorte.