Die durchgeführten Neuwahlen ergaben umfangreiche Veränderungen in der Vorstandschaft, das Bild zeigt einen Teil der alten sowie die neue Vorstandsriege. Nicht besetzt werden konnte das Amt des Inventarverwalters. Foto: Bantle

Gesangverein: Chor kämpft ums Überleben / Vorsitzender könnte sich Kooperation vorstellen

Im Jahr 2019 feierte der Gesangverein Eintracht in der Eschachhalle zusammen mit anderen Chören anlässlich des 100-jährigen Bestehens noch ein glanzvolles und unvergessenes Jubiläumfest. Danach ging es steil bergab und im Grunde kämpft der Verein jetzt um seinen Fortbestand.

Niedereschach. Bei der Jahreshauptversammlung für die Jahre 2019 und 2020 im Restaurant Bantle betrieb man abseits der üblichen Regularien zum einen Ursachenforschung und richtete zum anderen den Blick nach vorne in Richtung Neuanfang. Der ist auch bitter nötig, denn die Berichte und Wortmeldungen im Verlauf der Versammlung zeigten deutlich, dass es so nicht weitergehen kann.

Der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Thomas Blank, der im Verlauf der Versammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde, und damit die Vakanz der vergangenen drei Jahre auf diesem Posten beendete, sprach mit Blick auf 2019 von einem "turbulenten Jahr" und mit Blick auf 2020 von einem "schwierigen Jahr". Nach dem rundherum gelungenen Jubiläumsfest – für das man von allen Seiten viel Lob erhalten habe, sei der Verein in ein "tiefes Loch" gefallen. Etliche Sänger haben nach dem Jubiläum ihre Sängerkarriere beendet, was sehr schade sei. Dann sei die Corona-Pandemie gekommen in der manche Sänger festgestellt haben, dass es für sie persönlich auch ohne Verein geht.

Vor diesem Hintergrund tue sich der Verein mit einem Neustart aktuell sehr schwer. Trotzdem gelte es, nun den Blick in die Zukunft zu richten. Hauptthema müsse es sein, neue Sänger und auch Sängerinnen zu finden, denn man habe sich entschieden, künftig nicht nur Sänger, sondern auch Sängerinnen in den Chor aufzunehmen. Blank könnte sich sogar eine Art "Kooperation" mit dem Gospelchor der evangelischen Jakobusgemeinde vorstellen. "Dem Gospelchor fehlen männliche Stimmen und ein Dirigent, wir haben männliche Stimmen und eine Dirigentin", dachte Blank laut nach, ohne jedoch konkreter zu werden.

Der noch aktive Sänger Thomas Speck und Ex-Sänger Michael Asal bezweifelten, dass allein die Corona-Pandemie für die personellen Probleme verantwortlich ist und Hans Pfitzer regte im Einklang mit Asal an, eine genaue Ursachenforschung für den starken Rückgang bei der Zahl der Sänger zu betreiben, persönlich auf jeden einzelnen Sänger zuzugehen und zu hinterfragen, weshalb er sich zurückzo. Bei einigen früheren Sängern spiele sicher auch das Alter eine Rolle, jedoch nicht bei allen.

Der zum neuen Kassierer gewählte ehemalige Vorsitzende Peter Moser, plädierte dafür, sich nicht nur auf die früheren Sänger, sondern auch auf die Anwerbung neuer Sänger und nach der erfolgten Öffnung des Chores natürlich auch Sängerinnen zu konzentrieren. Die über die Dirigentin Birgit Koch-Lipp gut laufende Kooperation mit der Schule biete ebenfalls Chancen. "Wir befinden uns in einem Loch und sind in einer schwierigen Situation. Dieses Loch müssen wir durchreiten. Wir brauchen mehr Aktion und Werbung", so Moser.