Das Umspannwerk in Balingen-Engstlatt - hier die 380-kV-Anlage - wurde im Jahr 2013 erweitert. (Archiv) Foto: TransnetBW GmbH

Für Bruchteile einer Sekunde geht am Mittwoch um 18.56 Uhr das Licht aus - im Zollernalbkreis, aber auch in den Kreisen Rottweil und Freudenstadt. Was war los?

Was war im Stromnetz passiert? Gab es eine Überlastung oder drohte gar der oft thematisierte Blackout? Die Netzbetreiber erklären, was los war.

Tatsächlich lag das Flackern an einem Problem im Übertragungsnetz der TransnetBW. In Balingen-Engstlatt (Zollernalbkreis) hatte ein Trafo im Umspannwerk gebrannt, wie Dagmar Jordan von der Netze BW erklärt.

Redundanz greift

Das Stromnetz regulierte den Spannungsabfall selbstständig. Ein Schutzmechanismus wurde aktiviert, der durch Umschalten auf eine Redundanz die Stromversorgung aufrecht hielt.

Diese Reaktion hatte kurz für eine Spannungsschwankung gesorgt. Neben dem flackernden Licht sei laut Jordan eine solche Schwankung der Netzspannung auch bei empfindlicher Elektronik und Maschinen in Betrieben durch Abschaltung zu spüren gewesen.

Da die Schnittstelle zwischen Übertragungsnetz - auch Höchstspannungsnetz genannt - und Hochspannungsnetz betroffen war, konnten die Folgen in einem großen Radius um das Umspannwerk wahrgenommen werden. Es gab in den Verteilnetzen der Netze BW jedoch keine Ausfälle.

Feuerwehr lässt kontrolliert abbrennen

In Engstlatt bei Balingen laufen am Tag nach dem Brand die Instandsetzungsarbeiten an der stromlos geschalteten Anlage. Am Abend zuvor ließ die Feuerwehr den Trafo in der Mühlsteigstraße kontrolliert abbrennen. Grund für den Brand war laut Polizei ein technischer Defekt. Wie hoch der entstandene Schaden ausfällt, kann die Polizei derweil noch nicht abschätzen.

Info: Übertragungsnetz

Die TransnetBW ist Betreiber des baden-württembergischen Höchstspannungsnetzes. Die Regionen im Einzugsgebiet unserer Zeitung werden von zwei Achsen aus versorgt: Eine liegt parallel zum Rheintal, die andere zieht sich von Stuttgart über die Alb bis an die Schweizer Grenze. Die betroffene Achse hat nach Angaben auf der Webseite der TransnetBW neben Engstlatt noch drei weitere Umspannwerke.