Für eine Oberflächen-Entwässerung des von der Gemeinde 2023 angelegten Parkplatzes beim Freibad „Solara“ mit Kosten von 72 000 Euro stimmte der Gemeinderats-Ausschuss.
Laut Bürgermeister Fritz Link führte nicht zu erwartender Starkregen zur Abschwemmung von Material in den Kunstrasenplatz des FC Königsfeld, was zu extremen Schäden führte.
Die Versicherung der Gemeinde hatte die mit dem Hinweis übernommen, dass die Gemeinde alles unternehmen müsse, um weitere Ereignisse dieser Art zu verhindern.
Link betonte, dass es sich nicht um einen Fehler des Ingenieurbüros handelt. Auch die Gemeinde glaubte, keine größeren Entwässerungseinrichtungen zu benötigen. Es zeigte sich aber, dass hundert- oder dreißigjährige Regenereignisse heute öfter auftreten.
Kanal als erste Idee
Laut Jörg Baumgärtner vom Ingenieurbüro Kirn war die erste Idee das von Straße, Parkplatz und Wald kommende Wasser über einen Kanal zwischen den beiden Sportplätzen abzuleiten. Der dafür nötige Kanal müsste aber 50 Zentimeter Durchmesser haben, was Kosten von 163 000 Euro verursachte. Noch teurer käme mit 175 000 Euro die Ableitung über einen bereits vorhandenen, aber aufzuweitenden Kanal zwischen Straße und Kunstrasenplatz.
Dritte Idee war die Ableitung vom Parkplatz über einen Kanal und einen Graben in Richtung Rotwaldbach unter Abhängen des Waldes, wo das Wasser natürlich versickern würde. Das würde aber 205 000 Euro kosten, da zusätzlich ein Wall entlang des Waldes nötig wäre.
Wall soll abtrennen
Bei einer vierten Variante soll ein Teil des Wassers über den vorhandenen Kanal mit 15 Zentimetern Durchmesser abgeleitet, der Wald durch einen 60 Zentimeter hohen Wall abgetrennt werden.
Am Westende der Sportplätze müssten Wälle mit 15 Zentimeter Höhe entstehen. Wasser könnte sich dann bei Starkregen am tiefsten Punkt des Parkplatzes auf bis zu 15 Zentimeter Höhe stauen, danach in den Rotwaldbach abfließen. Parkplatz und Wald würden somit Retentionsflächen bilden. Die Kosten lägen bei 72 000 Euro. Laut Link soll die Maßnahme möglichst zügig umgesetzt werden.
Gleichzeitig erwarte man aber vom Fußballverein die gutachterliche Klärung, ob die Drainage des Kunstrasenplatzes ausreiche, da schon beobachtet worden sei, dass sich dort direkt Wasser bilde.
Bezüglich des Walls am Wald sehe der Forst keine Probleme. Rodungen seien nicht nötig, erklärte er auf Nachfrage von Sigrid Fiehn. Matthias Weisser mahnte, dass Bäume, die ständig „nasse Füße haben“, mit der Zeit eingehen. Link erklärte aber, dass das Wasser ja in den Bach abfließt. Auch mit einem Aufweichen des Hanges zum Kunstrasenplatz sei nicht zu rechnen, so Baumgärtner.
Zum von Beate Meier befürchteten Abfluss von Material durch den Wasserstau auf dem Schotterparkplatz gab er aufgrund sehr geringer Fließgeschwindigkeit Entwarnung. Im jetzigen Zustand werde deutlich mehr Material weggeschwemmt. Letztlich empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat die Umsetzung der Variante für 72 000 Euro, die im Nachtragshaushalt eingeplant werden müssen.