Pater Schrenk in Burkina Faso. Der Dienst am Menschen war ihm immer wichtig. Foto: Stehle

Glaube: Pater Albert Schrenk feiert am Sonntag goldenes Priesterjubiläum / Gottesdienst im Freien und Hockete

Pater Albert Schrenk feiert an diesem Sonntag, 22. August, in Heiligenzimmern sein goldenes Priesterjubiläum. Der Festgottesdienst hinter der Kirche beginnt um 10 Uhr. Auch eine kleine Festhockete ist geplant.

Rosenfeld-Heiligenzimmern. Es war für die Pfarrgemeinde St. Patricius in Heiligenzimmern und für die Familie Schrenk ein wichtiger Tag, der 23. Mai 1971. Denn zum ersten Mal seit Gründung der Erzdiözese Freiburg besuchte mit Hermann Schäufele ein Erzbischof die Gemeinde. Er kam, um dem jungen Weißen Vater, Albert Schrenk, das heilige Sakrament der Priesterweihe zu spenden, was ansonsten nur im Freiburger Münster vollzogen wird.

Doch der Erzbischof war gerne gekommen, wie er damals betonte, um die Eltern des jungen Priesters zu ehren. Denn fünf ihrer neun Kinder waren in der Mission tätig.

Das goldene Priesterjubiläum von Pater Schrenk wird seine Heimatgemeinde nun am Sonntag mit einem Festgottesdienst feiern, mitgestaltet von der Musikgruppe Voice. Anschließend wird zu einer kleinen Hockete eingeladen.

Pater Schrenk, am 5. Juli 1944 in Heiligenzimmern geboren, besuchte ab der siebten Klasse das Missionshaus in Haigerloch und machte 1964 das Abitur in Großkrotzburg. Nach dem Philosophiestudium in Trier, studierte er Theologie in Ottawa/Kanada. Gleich nach der Priesterweihe erhielt er den Auftrag von seinem Orden, in Obervolta, dem heutigen Burkina Faso, tätig zu werden. Und es sollten mehr als 40 Jahre in Afrika werden – nur unterbrochen ab 1978 für vier Jahre in Deutschland als Missio-Referent. Legendär sind die Jugendtreffs im Missionshaus und das internationale Jugendtreffen.

"Während meiner Zeit in Afrika hat mich am meisten beeindruckt, wie liebevoll und herzlich ich von den Leuten dort aufgenommen wurde. Und das nicht nur von den Katholiken, sondern auch von den Anhängern der Stammesreligionen und den Moslems", resümiert er.

In Burkina Faso hatte er im Laufe der Jahre vielfältige Aufgaben zu bewältigen: Koordinator für vier Stadtpfarreien, 1990 bereitete er den Besuch von Papst Johannes Paul II. vor, und er übte das Amt des Vizeprovinzial für Burkina Faso, Elfenbeinküste, Niger und Tschad aus.

1993 wurde er in die Elfenbeinküste geschickt und war dort Generalvikar. 2000 kam der Pater nach Burkina Faso zurück und leitete eine große Pfarrei. Oft musste er weite Strecken auf unbefestigten Straßen mit dem Mofa in abgelegene Dörfer zurücklegen, da die Missionsstation kein Auto hatte. Dies machte sich dann mit einem schmerzhaften Rückenleiden bemerkbar, sodass er 2009 in die Hauptstadt Quagadougou versetzt wurde.

Während seiner Missionstätigkeit hat der Pater nicht nur die Frohe Botschaft verkündet und beim Bau von Kirchen und Gemeindesälen mitgewirkt; auch beim Bau von Schulen und Gesundheitszentren war er aktiv. "Aber das ist nicht alleine mein Verdienst, sondern wir haben das immer gemeinschaftIich gemacht", betont er in seiner bescheidenen Art. Auch ist ihm wichtig, dass die Zentren für alle Menschen offen waren, nicht nur für die Katholiken. Gerne erinnert er sich an die lebendigen Gottesdienste und Feste und berichtet, dass 300 Taufen zu Ostern keine Seltenheit waren.

Nach 40 Jahren in Afrika kehrte er mit etwas Wehmut in das Missionshaus in Haigerloch zurück. "Dieser Kontinent und besonders das Land Burkina Faso bedeuten für mich ein von Gott geliebtes Land, wo so viele Schwestern und Brüder leben, die aber bei uns von so vielen missachtet und abgeschoben werden. Afrika ist meine Heimat geworden, genauso wie Deutschland." Dem "Pater mit Leib und Seele", der immer nah an den Menschen war und sich selbst in den Hintergrund stellte, merkt man an, wie verbunden er mit Afrika ist.

Aber auch die Verbundenheit und Unterstützung mit und durch seine Heimatgemeinde hat ihm immer wieder Mut gemacht, schwierige Zeiten zu meistern. Nach seiner Rückkehr ins Missionshaus musste er als Superior dessen Verkauf und den Umzug von Haigerloch nach Hechingen organisieren. In einem Alter, in dem andere längst den Ruhestand genießen, ist der Pater noch aktiv und hilft in Gemeinden bei Gottesdiensten aus. Im vergangenen Jahr war er gesundheitlich angeschlagen und hatte mehrere Operationen zu bewältigen. Jetzt geht es ihm wieder besser, sodass er gesundheitlich in der Lage ist, am Sonntag in einem Gottesdienst "Gott Danke zu sagen für das Schöne und Gute", das er in den vergangenen 50 Jahren erfahren hat.

n Wer am Gottesdienst teilnehmen möchte, muss sich registrieren lassen. Auf den Laufwegen ist eine Maske zu tragen. Bei der Hockete gelten die 3G-Regeln. Wer nicht geimpft, genesen oder getestet ist, kann vor Ort einen kostenlosen Schnelltest machen lassen.