Sitzen alle in einem Boot in Enzensbergers „Der Untergang der Titanic“ in der Spielstätte Nord in Stuttgart: Natalja Maas, Jakob Spiegler, Wiktor Grduszak, Liliana Merker, Félicien Moisset, Cora Kneisz, Jonas Matthes (v. li.) Foto: Björn Klein

Nick Hartnagel inszeniert mit Studierenden der Hochschule für Musik und Darstellender Kunst Stuttgart Enzensbergers „Der Untergang der Titanic“. Warum sich ein Besuch der Produktion in der Spielstätte Nord lohnt.

Stuttgart - Keine Spur von Leonardo di Caprio und Kate Winslet, keine Liebesgeschichte und keine Küsse am Bug des Schiffs wie in dem Filmhit „Titanic“. Das Sinken des größten Luxusdampfers der Welt im Jahr 1912 steht für den Dichter und Essayisten Hans Magnus Enzensberger (91) stellvertretend für des Menschen Umgang mit der Umwelt. Für drohendes Unheil, das er nicht sieht oder bekämpft. Und für gesellschaftliche Ungleichheit. Die Armen im Unterdeck bekommen nasse Füße, während auf den oberen Etagen die Reichen Champagner trinken.