Grund zur Freude hatten die Balinger Turnerinnen: In ihrem ersten Wettkampf in der 3. Bundesliga wurden sie Dritte. Foto: Hrivatakis

Das ist stark: Gleich bei ihrem ersten Auftritt in der 3. Bundesliga Süd haben die Turnerinnen der TSG Balingen mit 165,650 Punkten den dritten Platz belegt und damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.

Und dabei hatte das Balinger Trainerteam um Katja Bisinger mit der erkrankten Carolin Walz auf einer der stärksten Turnerinnen verzichten müssen. Fraglich war auch der Einsatz, die sich im Training am Zeh verletzt hatte. Dank Physiotherapeutin Leah Wochner konnte die routinierte Vierkämpferin aber doch starten. Und so schickte das Balinger Trainerquartett neben Kern auch Sonja Lubitz, Antonia Maurer, Luisa Schneider, Anna Wager, Florine Wörz, Laura Schatz und Lena Völkle an die Geräte.

Beim Einturnen zeigten sich die Balingerinnen schon etwas beeindruckt, von dem, mit was die Konkurrenz so aufwartete. "Wir haben den Mädels gesagt, sie sollen sich ganz auf sich selbst konzentrieren. Denn wir wussten, dass wir mit unserer Strategie, sichere und saubere Übungen zu turnen, in diesem Feld durchaus punkten können. Dazu musste aber alles glatt laufen", sagt Trainerin Katja Bisinger.

Und es lief alles glatt. Die TSG durfte gleich an ihrem Paradegerät, dem Boden, ran.Die ausgefeilten Choreografien sorgten nicht nur beim Publikum für eine tolle Stimmung, sondern auch für tolle Wertungen – Antonia Maurer (11,05), Janine Kern (9,95), Sonja Lubitz (10,55) und Lena Völkle (10,2) erreichten zusammen 41,80 Punkte, mit denen die Balinger Frauen im guten Mittelfeld lagen.

Nun ging es an den Sprung. Dort hatten die Balinger Mädels beim Einturnen Nerven gezeigt: Sie hatten ungewohnte Probleme mit den Landungen, kaum eine brachte ihren Tsukahara in den Stand. Dem Trainerteam war klar, dass sich hier nun einiges entscheiden könnte. Doch von diesen Unsicherheiten war im Wettkampf keine Spur – alle Sprünge wurden in den sicheren Stand geturnt. Letztendlich heimsten Sonja Lubitz (12,45), Lena Völkle (12,40), Florine Wörz (11,85) und Janine Kern (11,55) sagenhafte 48,25 Punkte und damit das zweithöchste Geräteergebnis des Tages ein. Das vor dem Wettkampf ausgegebene Ziel, mindestens eine Mannschaft hinter sich zu lassen, erschien in Reichweite.

Am Stufenbarren schöpften die Turnerinnen ihre Möglichkeiten voll aus und kamen auf 32,40 Zähler. Luisa Schneider (7,5), Antonia Maurer (8,0), Janine Kern (8,1) und Sonja Lubitz (8,8) kamen ordentlich durch ihre Übungen, jedoch wurde hier abermals deutlich, dass es den Balingerinnen an diesem Gerät an Schwierigkeiten fehlt. Zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die fehlende Punkte nun am Zittergerät, dem Balken, wettgemacht werden mussten. Am Schwebebalken lieferten die TSG-Mädels ein kleines Feuerwerk ab – vier Übungen ohne Sturz von Sonja Lubitz (11,05), Lena Völkle (10,95), Janine Kern (10,60) und Laura Schatz (10,60) erbrachten ein Geräteergebnis von 43,20 Punkten übertrafen die Erwartungen des Trainerteams. "Zu diesem Zeitpunkt hatten wir den Liveticker gar nicht mehr im Blick. Wir waren einfach nur glücklich und stolz, wie alles gelaufen war und dass sich unsere Mädels bei ihrem Bundesliga-Debüt so toll präsentiert hatten", sagt Trainerin Bisinger. "Als wir dann sahen, dass wir hinter der TG Breisgau und dem TSV Unterhaching auf Platz drei gelandet waren, konnten wir es zunächst gar nicht fassen. Ein unglaubliches Gefühl! Zwischen dem Zweitplatzierten, dem TSV Unterhaching und dem Fünftplatzierten VFL Kirchheim liegen nur sechs Zehntel, das heißt, die Karten werden für den nächsten Wettkampf wieder ganz neu gemischt. Sicher ist aber, dass wir einen riesengroßen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht haben, den wir nun bei unserem Heimwettkampf in Balingen am November perfekt machen wollen", zeigt sich Bisinger zuversichtlich.