Erst Drama, dann Erleichterung beim BSC: Der 4:3-Sieg des Regionalligisten gegen den Fast-Namensvetter aus Balingen war nichts für schwache Nerven.
Lange musste Stefan Reisinger warten, ehe er nach einem Heimsieg in der Regionalliga auf eine Pressekonferenz durfte. Am Samstagnachmittag war es dann soweit: Erstmals seit seinem Amtsantritt im Sommer – im achten Heimspiel der Saison – gewannen die Kaiserstühler in der Liga im eigenen Stadion.
Das Spiel des Bahlinger SC gegen den Fast-Namensvetter aus Balingen war nichts für schwache Nerven – zwei Tore in der Nachspielzeit inklusive. Zunächst jedoch gab es ein fast schon ein gewohntes Bild. Nach sechs Minuten sah sich BSC-Schlussmann Luca Petzold mit einem Elfmeter konfrontiert. Er selbst hatte ihn verursacht und es war bereits der zwölfte Strafstoß im 15. Regionalliga-Spiel gegen den BSC.
Zu bemängeln gab es an dieser Entscheidung wenig, Petzold kam im Luftduell zu spät und ging arg ungestüm zu Werke. Denis Latifovic blieb cool und brachte die TSG Balingen in Führung (8.). Nur acht Minuten später traf Hasan Pepic per Elfmeter zum schnellen Ausgleich.
Wildes Spiel im Kaiserstuhlstadion
Nach der Pause ging es hin und her. Bahlingen legte durch Rico Wehrle in der 57. Minute vor und die TSG schlug durch Simon Klostermann in der 62. Minute zurück. Als dann Holger Bux’ Treffer zum 3:2 nach einer Ecke bis zur Nachspielzeit Bestand hatte, sah es nach einem lang ersehnten Heimsieg aus.
Marco Bauer sorgt für den Last-Minute-Heimsieg
Doch die BSC-Abwehr wirkte nicht komplett auf der Höhe, so dass Jonas Brändle im Strafraum zu viel Platz hatte und zum 3:3 ausgleichen durfte (93.). Was dann folgte, ließ Reisinger nach dem Spiel von der Mentalität seiner Mannschaft schwärmen. Der eingewechselte Marco Bauer traf in der 95. Minute per Abstauber tatsächlich noch zum 4:3-Endstand und ließ bei den Bahlingern alle Dämme brechen.
Ex-Profi Reisinger ist nach dem Spiel erleichtert
Dementsprechend gelöst präsentierte sich Ex-Profi Reisinger anschließend bei der Pressekonferenz. „Ich bin froh, zum ersten Mal einen Heimsieg feiern zu können“, begann er sein Fazit zur Partie, die für seine Elf „wie ein Pokalspiel“ war. Denn mit einer weiteren Niederlage wäre die TSG Balingen – ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt – auf acht Punkte einteilt.
So aber sind die Bahlinger, die laut Reisinger „nicht ihr bestes Spiel gemacht haben“, wieder voll drin im Kampf gegen den Abstieg und haben nur noch zwei Punkte Rückstand auf die TSG, die am kommenden Wochenende jedoch den Tabellenletzten Schott Mainz empfängt. Der BSC braucht also weiter dringend Punkte und sollte nicht wieder sieben sieglose Spiele bis zum nächsten Heimsieg warten.
Die Torschützen
Tore: 0:1 Latifovic (8./FE), 1:1 Pepic (16./HE), 2:1 Wehrle (57.), 2:2 Klostermann (62.), 3:2 Bux (73.), 3:3 Brändle (92.), 4:3 Bauer (95.).