Steinschafe und Toggenburger Ziegen halten die Landschaft frei.Foto: Born Foto: Schwarzwälder Bote

Arbeitskreis Umwelt-, Natur und Artenschutz: Ehrenamtliche erhalten Kulturlandschaftspreis des Schwäbischen Heimatbundes

Straßberg. Der Straßberger Arbeitskreis Umwelt- Natur- und Artenschutz setzt sich seit fast 20 Jahren für den Schutz seltener Pflanzen und die Nachzucht der seltenen Krainer Steinschafe ein. Nun wird die ehrenamtliche Arbeit der Arbeitskreismitglieder mit dem Kulturlandschaftspreis 2021 des Schwäbischen Heimatbundes und der Sparkassen ausgezeichnet.

Der Arbeitskreis hatte sich um den Preis beworben und ist als einer der fünf Hauptpreisträger ausgewählt worden. Der Preis ist mit 1500 Euro dotiert. Die offizielle Preisverleihung findet voraussichtlich Ende November in Großbottwar statt. Der Schwäbische Heimatbund würdigt dabei den Einsatz des Arbeitskreises für die Ressourcen der heimischen Landschaft und deren Pflege mit zahlreichen Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen.

Der 2002 gegründete Arbeitskreis – einer der Hauptinitiatoren und langjähriger Vorsitzender war der damalige Bürgermeister Manfred Bopp – sieht eine Hauptaufgabe in Schutz und Erhalt ökologisch wertvoller Flächen wie dem Biotop Sonnenhalde, verbunden mit dem Erhalt gefährdeter Tierarten.

Beratung und fachliche Unterstützung dieses Projektes bekam der Arbeitskreis vom früheren Kreisökologen Werner Ludwig. Das Biotop Sonnenhalde, ein flachgründiger, sonnenexponierter und mit Felsbändern durchsetzter Trespen-Halbtrockenrasen, bietet beste Wachstumsmöglichkeiten für viele seltene Pflanzen. So leuchtet bereits im März das Gelb des Frühjahrsfingerkrautes, später zeigen sich Steinbrech, Mauerpfeffer, Karthäusernelke, Sonnenröschen und Feldthymian. Jetzt im Juli blühen gerade die gelbe und die weiße Fetthenne prächtig.

Die Gehege mit den Schafen und Ziegen des Arbeitskreises haben sich längst zu einem Anziehungspunkt für Familien entwickelt.

Die Mitglieder des Arbeitskreises betreuen täglich im freiwilligen Weidedienst die Schafe und Ziegen. Durch den Rückgang der Landwirtschaft werden auch in Straßberg einige Hang- und Waldwiesenlagen nicht mehr bewirtschaftet. Diese und auch der neu angelegte Skihang werden durch die Beweidung freigehalten und können sich nun zu wertvollen Biotopen entwickeln.

Gefräßig und dabei richtig nützlich für die Umwelt und den Artenschutz

Die fünf Toggenburger Ziegen und die 18 Steinschafe sind wichtige Landschaftspfleger. Gleichzeitig wird durch die rassenreine Nachzucht der Krainer Steinschafe auch ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung dieser vom Aussterben bedrohten Tierart geleistet. Die Tiere verhindern durch ihre Beweidung die Verbuschung des Biotops

Doch alles ist für die vierbeinigen Landschaftspfleger nicht zu schaffen. Deshalb trifft sich der Arbeitskreis im Herbst zu einem Freischneide-Einsatz. Dabei werden Gestrüpp und Hecken, welche die Tiere des Arbeitskreises verschmähen, von Helfern entfernt. Durch zweimalige Mahd können weitere Flächen in ihrer typischen Flora und Fauna erhalten werden. Frank Baumann leitete seit 2007 den Arbeitskreis, dessen besonderes Anliegen es ist, Schulklassen einzubinden. Ziel ist es, den Schülern ein ökologisches Bewusstsein für die heimatlichen Naturlandschaften und die alten Traditionen zu vermitteln.