Marion Proß vom TSV Neuhengstett (Mitte) wurde auf Vorschlag von Viktoria Schneider zum Vorbild des Jahres 2024 gekürt – und da ließ es sich auch der Althengstetter Bürgermeister Rüdiger Klahm nicht nehmen, zur Ehrung nach Stuttgart mitzufahren. Foto: WSJ

Marion Proß engagiert sich schon seit fast 40 Jahren ehrenamtlich und mit großem Einsatz im TSV Neuhengstett – das wurde jetzt gewürdigt.

Beim landesweiten Ehrenamtswettbewerb „Vorbilder des Jahres 2024“ der Württembergischen Sportjugend (WSJ) war Marion Proß jüngst eine von zehn Jugendmitarbeitern aus Sportvereinen in ganz Baden-Württemberg, die für ihr außergewöhnliches, unentgeltliches Engagement ausgezeichnet wurden.

 

Bereits zum 19. Mal hat die WSJ damit im Rahmen ihres Ehrenamtswettbewerbs mit Unterstützung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg die Trophäe „VICTOR“ zusammen mit einem Geldpreis in Höhe von jeweils 1000 Euro an besonders engagierte Mitarbeiter im Nachwuchsbereich der Sportvereine verliehen.

Hochachtung für enormen Einsatz

„Für uns als WSJ ist dieser Wettbewerb von enormer Bedeutung“, erklärte die WSJ-Vorsitzende Sonja Carle bei der feierlichen Preisverleihung in Stuttgart. „Das ist unser Bekenntnis zum freiwilligen Engagement, aber auch Ausdruck unserer Hochachtung vor denen, die sich Tag für Tag im und für den Verein einsetzen“, so Carle weiter.

238 Bewerbungen

Bis zum Bewerbungsschluss gingen bei der WSJ insgesamt 238 Bewerbungen ein, aus denen eine Jury die zehn Vorbilder des Jahres 2024 kürte. Die Schirmherrschaft für den Wettbewerb hatte in diesem Jahr Theresa Schopper als Ministerin für Kultus, Jugend und Sport. Die Ministerin war auch Mitglied der siebenköpfigen Jury, ebenso wie Sozialminister Manfred Lucha oder die WSJ-Vorsitzende Sonja Carle.

Überreicht wurden die Preise wie immer von erfolgreichen Sportlern aus dem Land – in diesem Jahr waren dies Fußball-Legende Guido Buchwald sowie Kunstrad-Weltmeisterin Lara Füller vom RKV Poppenweiler. Außerdem fungierten die Olympia- und mehrfache EM- und WM-Teilnehmerin im Judo, Katharina Menz, sowie der aus dem Iran geflüchtete Kajak-Sportler Saeid Fazloula von den Rheinbrüdern Karlsruhe als

Preisüberreicher.

Völlig überrascht

„Ich war total überrascht, dass ich da ausgewählt wurde“, freute sich die Gesamtjugendleiterin des TSV Neuhengstett über diese unerwartete Ehrung – die in ihren Augen vor allem ein Dankeschön und eine Anerkennung für ihre jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit darstellt. Und der TSV-Vorsitzende Stefan Ayasse bringt es auf den Punkt, wenn er betont: “Marion hat sich dieses Auszeichnung verdient“. Gleichzeitig spricht er von seinem Respekt dafür, was die Geehrten in ihren Vereinen bewegen. Dieses Engagement sei aller Ehren wert und werde oft unterschätzt.

Ausnahme-Handballspielerin

Und in der Tat ist die ehemalige Ausnahme-Handballspielerin des TSV Neuhengstett an vielen Fronten im Verein aktiv. Von 1979 bis 2009 hatte Proß im Trikot des TSV Neuhengstett ungezählte Tore für ihre Mannschaft erzielt – und in dieser Zeit allen auswärtigen Abwerbeversuchen widerstanden.

Seit Mitte der 1980er-Jahre war sie Jugendbetreuerin, Trainerin der Frauenmannschaft, stellvertretende TSV-Jugendleitern, bevor sie schließlich 2006 das Amt als Gesamtjugendleiterin übernahm. Daneben spielt Proß seit etlichen Jahren aktiv Skat und ist in der Skatabteilung des TSV Neuhengstett seit 2004 noch als Schriftführerin aktiv.

Zahlreiche Projekte und Spendenaktionen

Doch damit nicht genug: In den vergangenen Jahren hat die Neuhengstetterin zahlreiche Projekte oder Spendenaktionen für die Jugendabteilung angestoßen. Erwähnt seien hier beispielsweise die ADAC-Fahrradturniere, Jugendausflüge, die Jugendprogramme bei den Fleckenfesten oder der Einbau einer Boulder- und Kletterwand in der Sporthalle – für die Proß mit ihrem Team fast 12 000 Euro an Spenden gesammelt hatte.

Vor diesem Hintergrund war es kein Wunder, dass Proß von der TSV-Jugendbetreuerin Viktoria Schneider Anfang des Jahres für die Auszeichnung als Vorbild vorgeschlagen wurde. „Wenn man sich über so viele Jahre hinweg für die Jugend einsetzt, hat man diese Ehrung verdient“, betont Schneider. Doch auch das Ehrungsevent war in ihren Augen eine „top Veranstaltung“, denn „die haben sich das wirklich etwas einfallen lassen“. Beispielsweise wurde von allen Geehrten im Vorfeld des Ehrungsabends ein Imagefilm gedreht, um das ehrenamtliche Engagement eindrucksvoll zu dokumentieren.