Das Arburg-Azubi-Team in Berlin (von links): Kim Sophie Knura, Nico Bauer, Louis Schoch, Justin Wichmann und Marius Haag Foto: Arburg

Die Arburg-Azubis gewinnen zum zweiten Mal nach 2022 den Wettbewerb „Carbon Busters 2024“. Ihre Erkenntnis führt zu enormen betrieblichen Einsparungen.

Die Anschaffung einer Schleifschlamm-Brikettierpresse beim Maschinenhersteller Arburg für die Produktion in Loßburg ist auch auf ihr Engagement zurückzuführen: Sechs Auszubildende haben ihre Gedanken zu nachhaltigeren Produktionsprozessen in einem Konzept festgehalten und zum Wettbewerb „Carbon Busters 2024“ des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) eingereicht. Nun haben die Auszubildenden nach 2022 bereits zum zweiten Mal den mit 3000 Euro dotierten Hauptpreis gewonnen. Das teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit.

 

Überreicht bekamen die Azubis die Auszeichnung vom VDMA im Rahmen einer Feier im Kurhaus Wiesbaden. Entscheidungskriterien für die Jury waren: klar formulierte Ziele, eine umfassende Ausarbeitung und das Vorantreiben des Projekts bis in die Umsetzung. Das interdisziplinäre Arburg-Team aus dem technischen und kaufmännischen Bereich bekam diese Aufgabe am besten hin.

Presse trennt das Öl von den Metallspänen

In der Rotations- und kubischen Arburg-Fertigung wird Öl als Kühlmittel eingesetzt, das nach der Metallbearbeitung mit den Spänen als sogenannter Schleifschlamm anfällt. Die Azubis hatten sich mit Ausbilder Martin Ronecker Gedanken gemacht, wie man das Öl als wertvolle Ressource wirtschaftlich extrahieren und wiederverwenden kann. Erste Versuche erfolgten im Arburg-Ausbildungscenter mit einer selbst entwickelten und gebauten kleinen Presse, die das Öl von den Metallspänen trennte.

Die Azubis fanden heraus, dass bis zu 60 Prozent des Gesamtgewichts der vollgesaugten Späne Öl ist, das zurückgewonnen werden kann.

Arbeit dauerte mehr als ein Jahr

Über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr hat das Team an diesem Projekt gearbeitet. Der Erfolg hat alle sehr stolz gemacht und gezeigt, wie wichtig Teamarbeit und Durchhaltevermögen sind, heißt es weiter.

Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Konzept hat Arburg eine große Presse angeschafft und bereits in Betrieb genommen, um das Öl industriell wiederzugewinnen – mittels Auspressen und Brikettieren der Schlämme. Durch die Trennung von Öl und Spänen können in der Rotationsfertigung jährlich bis zu 9126 Liter zurückgewonnen und erneut eingesetzt werden. bei einem Ölverlust bei der Rückgewinnung von 15 Prozent hätten 2023 fast 22 000 Euro an reinen Einkaufskosten eingespart werden können. Diese Maßnahme reduziert auch Transporte und Entsorgungsfahrten und damit die CO2-Emissionen um 4336 Kilogramm.