Daten von CDU-Chef Friedrich Merz sind von dem Hacker-Angriff betroffen. Foto: dpa/Britta Pedersen

Nach der Hacker-Attacke auf die digitalen Netze der CDU werden weitere gravierende Folgen bekannt – die Auswirkungen reichen bis zum Parteichef.

Von dem schwerwiegenden Cyber-Angriff auf das Netzwerk der CDU waren nach Parteiangaben auch Daten des Vorsitzenden Friedrich Merz betroffen. Die CDU sei im Zuge der Ermittlungen darüber informiert worden, dass dabei „Daten aus einem Kalender des Parteivorsitzenden abgeflossen sind“, sagte eine CDU-Sprecherin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Nähere Angaben wurden mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht gemacht.

 

Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen sowie die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen hätten dazu Ermittlungen aufgenommen, sagte die Sprecherin weiter. Hintergrund ist, dass die IT-Tochter der Bundespartei in Nordrhein-Westfalen sitzt.

Die Cyber-Attacke auf die CDU war Anfang des Monats bekanntgeworden. Der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik nahmen daraufhin Ermittlungen auf. Als Vorsichtsmaßnahme war die IT-Infrastruktur der Partei in Teilen vom Netz genommen und isoliert worden. Betroffen war nach früheren Angaben unter anderem auch die zentrale Mitglieder-Datei.

Auch SPD Opfer einer Cyber-Attacke

Merz hatte kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls Anfang Juni gesagt, es sei der schwerste Angriff auf eine IT-Struktur, den jemals eine politische Partei in Deutschland erlebt habe. Es handle sich um massive und hochprofessionelle Angriffe. „Dagegen müssen wir uns mit allem, was uns zur Verfügung steht, zur Wehr setzen“, sagte der CDU-Chef. Zum Ausmaß des Schadens oder zum Angreifer gab es wegen der laufenden Ermittlungen zunächst keine Auskünfte.

Auch die SPD war im vergangenen Jahr Opfer einer Cyber-Attacke geworden. Damals wurden E-Mail-Konten der Parteizentrale gehackt. Die Bundesregierung macht für diesen Angriff eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes verantwortlich. Das Auswärtige Amt bestellte Anfang Mai einen hochrangigen russischen Diplomaten ein und rief den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, für eine Woche zu Konsultationen nach Berlin zurück.