Der Poststreik in Baden-Württemberg verschärft sich. Foto: dpa

In zwei der vier Paketzentren im Südwesten haben die Beschäftigten ihre Arbeit niedergelegt. Im Laufe des Tages kommen wohl die beiden anderen Zentren hinzu. Insgesamt streiken damit rund 3600 Postbeschäftigte.

Stuttgart - Der Poststreik verschärft sich. Beschäftigte in zwei der vier Paketzentren in Baden-Württemberg hätten die Arbeit niedergelegt, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Mittwoch. Wohl im Laufe des Tages kämen die anderen zwei Zentren hinzu. Insgesamt seien damit 3600 Postbeschäftigte im Arbeitskampf. Zahlen, wie viele Pakete und Briefe am Mittwochmorgen nicht beim Empfänger ankamen, gab es zunächst nicht. Ein Postsprecher hatte die Quote der zugestellten Sendungen ähnlich eingeschätzt wie am Vortag: Am Dienstag waren 77 Prozent der Briefe und 72 Prozent der Pakete an ihrem Ziel angekommen.

Ein Sprecher der Post betonte, dass man weiterhin versuchen werde, die Ausfälle aufzufangen. Wie bereits in den Briefzentren würden im Bereich der Paketsortierung Beschäftigte aus Verwaltung und Vertrieb einspringen und wenn nötig auch Zeitarbeitsfirmen eingesetzt. Komplett stillgelegt wird die Zustellung folglich nicht.

Ein Ende des Streiks ist nicht in Sicht

Es geht um die Standorte in Bruchsal (Kreis Karlsruhe) und Lahr (Ortenaukreis), bei denen es laut Verdi seit Dienstagabend zu Arbeitsniederlegungen kam. Eutingen (Kreis Freudenstadt) und Köngen (Kreis Esslingen) kommen der Gewerkschaft rasch hinzu. Außerdem gibt es noch die Standorte Speyer (Rheinland-Pfalz) und Günzburg (Bayern), wo auch Pakete mit Adressen in Baden-Württemberg sortiert werden. Laut Verdi wird auch in diesen beiden Zentren mit Arbeitsniederlegungen gerechnet.

Wie hoch die Quote der Postmitarbeiter im Ausstand im Verhältnis zu den streikberechtigten Beschäftigten ist, lässt sich schwer sagen. Die Post hat in Baden-Württemberg etwa 25 000 Mitarbeiter, gut 5000 davon sind Beamte und damit nicht streikberechtigt. Einige Bereiche werden allerdings noch nicht bestreikt, etwa Verwaltung und Vertrieb.

Ein Ende des Streiks ist nicht in Sicht. Verdi und die Post werfen sich gegenseitig mangelnde Gesprächsbereitschaft vor.