Die größten Kostenbrocken im Haushalt 2023 in Simmozheim sind weiterhin das Schillerareal und die Erschließung Mittelfelds III – aber nicht nur.
Viel Geld wird die Gemeinde in den kommenden Jahren in die Hand nehmen, um die Großprojekte Schillerareal und Baugebiet Mittelfeld III zu stemmen. Nach der mittelfristigen Finanzplanung sollen die dafür nötigen Kredite bis 2026 jedoch wieder zurückbezahlt sein.
Wie der Ort zum deutlichen Plus an liquiden Mitteln kommt Kämmerin Renate Meier schaute zunächst auf das vorläufige Endergebnis der Jahresrechnung 2022, das sowohl höhere Erträge zum Beispiel bei der Gewerbesteuer (plus 31 400 Euro) und den Schlüsselzuweisungen (plus 158 000 Euro) wie auch Minderausgaben im Vergleich zum Planansatz bringt.
Das ordentliche Ergebnis von 750 000 Euro und das Sonderergebnis von 334 000 Euro aus dem Verkauf von Gewerbegrundstücken stehen als Gesamtergebnis mit 1,084 Millionen Euro unterm Strich.
Im Finanzhaushalt ist der prognostizierte Mittelbedarf von 6,306 Millionen Euro abgeschmolzen auf 889 000 Euro, weil große eingeplante Ausgaben für Schillerareal, Mittelfeld III und die Wasserversorgung noch nicht getätigt wurden. So belaufen sich die liquiden Mittel zum Jahresende 2022 auf 7,321 Millionen Euro statt wie geplant auf nur 1,522 Millionen Euro.
Die steigende Inflation macht sich bemerkbar Die Einnahmen im Ergebnishaushalt liegen in diesem Jahr bei 8,84 Millionen Euro, die Ausgaben im Ergebnishaushalt bei 8,72 Millionen Euro, darin verbucht sind um elf Prozent höhere Personalkosten von 2,454 Millionen Euro.
Mehr Geld verschlingt auch der Unterhalt von Gebäuden und Infrastruktur, um genauer zu sein 1,554 Millionen Euro. Hier machen sich die gestiegenen Energiekosten ebenso wie die steigende Inflation bemerkbar. 1,342 Millionen Euro Kreisumlage und 928 Euro FAG-Umlage sind weitere große Kostenbrocken. Läuft alles nach Plan, sollen am Ende des Jahres 183 000 Euro als Gesamtergebnis auf der Jahresrechnung stehen.
Im Finanzhaushalt sind für die Bebauung des Schillerareals und die Erschließung Mittelfeld III 10,6 Millionen Euro eingestellt, werden sie vollständig gebraucht, muss ein Kredit von zwei Millionen Euro aufgenommen werden. Denn den 6,7 Millionen liquiden Mitteln steht ein Finanzierungsbedarf von 8,06 Millionen Euro entgegen.
2026 sollen Großprojekte erfolgreich gestemmt sein Ende 2023 wäre Simmozheim dann noch mit 1,27 Millionen liquide. Für 2024 ist ein weiterer Kredit über zwei Millionen Euro in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2026 ausgewiesen. Durch Grundstücksverkäufe ab 2025 sollen die Kredite bis 2026 zurückbezahlt sein. Mit einem Bestand an liquiden Mitteln im Finanzhaushalt 2026 von 970 000 Euro hätte die Gemeinde dann ihre Großprojekte erfolgreich gestemmt. Und das bei weiteren Investitionen im Programm bis 2026 wie Maßnahmen an der Wasserversorgung (800 000 Euro), Kanalsanierungen (600 000 Euro) oder neues Feuerwehrauto (300 000 Euro).
„Ich komme immer ins Schwitzen bei den Zahlen für unsere Großprojekte,“ sagte Jörg Uwe Koske (UW) dazu, „ich bin jedoch bei der letzten Folie – zur Finanzplanung bis 2026 – positiv überrascht. Wenn es wirklich so läuft, dann haben wir das super hingekriegt.“ Das sah auch Bürgermeister Feigl so: „Wir haben 2016 begonnen, uns mit den Großprojekten zu beschäftigen und werden 2026 inklusive noch nicht verkaufter Grundstücke im Mittelfeld noch über liquide Mittel von etwa 1,9 Millionen Euro verfügen.“ So entwickle sich eine Gemeinde, stellte er fest: „Stand heute können wir zufrieden sein.“
Was ist, wenn es nicht so läuft wie geplant? Lorenz Auwärter (afS) machte darauf aufmerksam, dass es noch Risiken gibt, steigende Baukosten und Zinsen, die Inflation zum Beispiel. „Auf dem Papier siehts gut aus, was passiert, wenn’s nicht so läuft?“
Am Ende laufe es immer darauf hinaus, dass man keine Glaskugel habe, so Kollege Eugen Häberle, „der Weg den wir gegangen sind, war aus meiner Sicht richtig, jetzt müssen wir die Konsequenzen tragen.“ Der Haushalt 2023 wurde beschlossen gegen die Stimme von Chris Laich, der kalkulatorische Zinssatz bleibt für 2023 bei zwei Prozent.