In der Galluskirche hat der Posaunenchor Truchtelfingen sein Jubiläum gefeiert. Foto: Susanne Conzelmann

Mit einem Konzert hat der Posaunenchor Truchtelfingen sein Jubiläum gefeiert. In der Galluskirche wirkte dabei auch der Posaunenchor Ostdorf mit. Simone Conzelmann gelingt mit ihrem Solo-Gesang eine Premiere für das Ensemble.

„Mega Lust auf den Abend“ hatte Nico Schneider, der beim Jubiläumskonzert des Posaunenchors Truchtelfingen erstmals einer 50-köpfigen Bläsergruppe als Dirigent vorstehen durfte.

 

Seit einem guten Jahr hatte sich Schneider auf den Abend vorbereitet, Noten ausgewählt, mit seinen Bläserinnen und Bläsern geübt – und nicht nur mit den Truchtelfingern: Auch der Posaunenchor Ostdorf wirkte beim Konzert in der festlich geschmückten Galluskirche mit, um 100 Jahre gebührend zu feiern.

50 Bläserinnen und Bläser dirigierte Nico Schneider beim 100-Jahr-Jubiläum des Posaunenchors Truchtelfingen Foto: Conzelmann

Bei den ersten Tönen der „Nordic Fanfare“, eines Stückes des in Bläserkreisen unverzichtbaren niederländischen Komponisten Jacob de Haan, zeigte sich, dass sich die Probenarbeit gelohnt hat. Neben diesem typischen Blasmusik-Werk gab der Chor Kompositionen aus allen möglichen Genres zum Besten.

Mitsingen – da konnten manche nicht widerstehen

Ralf Grösslers Arrangement von „Oh Happy Day“ repräsentierte die Gospelmusik. Poppig wurde es mit John Miles’ „Music“, was in seiner komplizierten Rhythmik die Musiker forderte; der Einsatz von Schlagzeuger Fabian Kern peppte den Song noch zusätzlich auf. Ein weiterer Hit war „You Raise Me Up“, der manche zum leisen Mitsingen animierte. Erwünscht war das Mitsingen bei modernen Kirchenliedern wie „Ich lobe meinen Gott“ und „Wir strecken uns nach dir“. Spontan stimmten die Besucher auch ins Geburtstagsständchen der drei Jungbläser Timo, Leon und Luca ein.

Dirigent Nico Schneider Foto: Conzelmann

Oberbürgermeister Roland Tralmer lobte den Chor, der weit über Truchtelfingens Grenzen hinaus bekannt sei. Er pries das Engagement im Stadtteil an, hob die liebevollen Geburtstagsständchen für ältere Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils hervor. Als Geschenk der Stadt Albstadt brachte er einen Getränkegutschein mit.

„Das Kind im Kartoffelsalat war ich“ ,verrät Max Konzelmann

Max Konzelmann, Sprecher der Truchtelfinger Vereine und Vereinigungen, erzählte von einer der vielen Anekdoten in der ausliegenden Festschrift: „I glaub, des Kend mo en da Kartoffelsalad gfalla isch, des war i“. Auch dass er als aktiver Spieler die „führende Posaune im Bass“ gewesen sei, löste unter seinen ehemaligen Bläserkollegen großes Gelächter aus. Kerstin Conzelmann hatte einen Geburtstagskuchen gebacken und brachte dazu noch einen Scheck der Truchtelfinger Vereine mit.

Die Vertreter der Truchtelfinger Vereine und Oberbürgermeister Roland Tralmer applaudierten. Foto: Conzelmann

Das Geschenk von Bezirksposaunenwart Jürgen Stengel fiel eher symbolisch aus: Der Meßstetter freut sich darauf, aus Anlass des Jubiläums den Bezirksposaunentag am 25. Mai in Truchtelfingen zu feiern. Außerdem oblag ihm die Ehrung zweier verdienter Mitglieder. Für jeweils 25 Jahre Chorzugehörigkeit erhielten Dirigent Nico Schneider und Sprecher Markus Haußer die silberne Ehrennadel.

Stibitzte aus Versehen ein Liedblatt vom Pult: Oberbürgermeister Roland Tralmer brachte es aber schnell wieder zurück. Foto: Conzelmann

„Zwei Dinge sind beim Posaunenchor legendär“, fügte zuletzt Gemeindepfarrer Christoph Grosse an: Das Possestüble – für das Beisammensein dort nach den Proben gab es von der Gemeinde einen Essensgutschein – und der Landesposaunentag in Ulm. Davon hatte Grosse ein großes Bild von Tausenden Bläsern, aufgenommen vom Turm des Ulmer Münsters, mitgebracht.

Auch der Hausherr der Galluskirche, Pfarrer Christoph Grosse, und Bezirksposaunenwart Wolfgang Stengel feierten mit. Foto: Conzelmann

Auch nach 100 Jahren gemeinsamen Musizierens gibt es für den Posaunenchor Truchtelfingen noch Premieren. An diesem Abend war es die Bläserbegleitung einer Solistin: Simone Conzelmann sang „Der Herr sei vor dir“. Allerdings begann das Stück erst, nachdem ihr Textblatt wieder aufgetaucht war. Oberbürgermeister Tralmer hatte das wichtige Schriftstück im Überschwang der Gefühle vom Lesepult mitgehen lassen.