Renommierter Vollprofi: Rainer Galke Foto: /Lichtgut/Ferdinando Iannone

Der Schauspieler Rainer Galke wechselt vom Wiener Burgtheater ins Stuttgarter Schauspielhaus. Er gibt sein Debüt in der Bühnenversion von „Berlin Alexanderplatz“, mit dem die Saison eröffnet wird.

Manche literarische Helden erlangen Berühmtheit, obwohl ihr Name – anders als bei Goethes Faust oder Büchners Woyzeck – nicht auf dem Buchtitel prangt. Auf ihrem Weg zur Unsterblichkeit müssen sie auf Cover-Starthilfe verzichten. Und doch nisten sie sich im Bewusstsein ein, ganz aus eigener, überwältigender Kraft. Oskar Matzerath aus der „Blechtrommel“ gehört zu diesen prominenten Romangestalten ebenso wie Franz Biberkopf aus „Berlin Alexanderplatz“: Neben der Stadt selbst bildet der haftentlassene Möbelpacker das markante Zentrum des 1929 erschienenen Jahrhundertwerks von Alfred Döblin. Klar, dass auch jede Stoff-Adaption für Bühne und Leinwand einen nicht nur körperlich starken Biberkopf braucht. In Fassbinders 14-teiliger, legendärer Fernsehserie war es Günter Lamprecht, im Schauspielhaus ist es jetzt Rainer Galke. Dass er von der Wiener Burg auch deshalb fest nach Stuttgart kommt, ist gewiss nicht das schlechteste Omen für die bevorstehende Saisoneröffnung.