Der Porsche Macan blieb auf dem Dach liegen –­ der Fahrer zog sich nur leichte Verletzungen zu. Foto: Günther

Ein Auto überschlägt sich, ein weiteres bleibt total zerstört auf der Autobahn A81 stehen – eine Schwerverletzte muss mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert werden. Ein knapp zwölf Monate altes Baby auf dem Rücksitz des zweiten Autos zieht sich nicht einmal einen Kratzer zu.

Zu einem schweren Autounfall von drei Fahrzeugen ist es am Dienstag gegen 11.45 Uhr auf der Autobahn A 81 bei Deißlingen in Richtung Stuttgart gekommen. Eines der Autos überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen. Ein weiteres Fahrzeug wurde an der Front und auf der Fahrerseite stark beschädigt. Eine Beifahrerin zog sich schwere Verletzungen zu und musste mit dem Rettungshubschauber Christoph 11 in ein Krankenhaus gebracht werden.Sie schwebt nicht in Lebensgefahr.

Die Fahrer der Personenwagen wurden jeweils leicht verletzt. Der Fahrer eines ebenfalls beteiligten Tanklastzuges blieb nahezu unverletzt – so wie ein knapp zwölf Monate altes Baby, das bei dem Unfall in einem Kindersitz auf dem Rücksitz eines der Autos saß. Die Autobahn musste zur Rettung der Unfallopfer und zur Bergung der Fahrzeuge bis um 14.30 Uhr gesperrt werden.

Über Kilometer mussten Fahrer auf der A 81 nach der Sperrung bis zur Freigabe ausharren. Foto: Günther

Porsche Macan gerät außer Kontrolle

Verursacht hat den Unfall nach Angaben der Polizei der 18-jährige Fahrer eines Renault Megane. Er befuhr die rechte Spur der Autobahn A81 und verschätzte sich anscheinend beim Verkehrsfluss. Mit nicht geringem Tempo fuhr er ins Heck eines Tanklastzuges. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Renault auf die linke Fahrspur gelenkt.

Auf diesem Fahrstreifen kam jedoch mit hoher Geschwindigkeit ein Porsche Macan mit Schweizer Kennzeichen von hinten. Der 44-jährige Fahrer konnte dem plötzlich auf seiner Spur auftauchenden Renault nicht mehr ausweichen, rammte den Megane auf der Fahrerseite, beschädigte ihn dort erheblich und riss die hintere Tür heraus.

Der Porsche-Fahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, es geriet ins Schleudern und überschlug sich. Der Porsche landete auf dem Dach und blieb in dieser Position liegen.

Links neben den Reifen im Inneren des Fahrzeugs ist der Kindersitz zu erkennen. Foto: Günther

Kleinkind bleibt wie durch ein Wunder unverletzt

Der Fahrer konnte das Fahrzeug jedoch mit nur leichten Verletzungen verlassen. Das galt auch für den Fahrer des Renault Megane. Seine 17-jährige Beifahrerin zog sich hingegen schwere Verletzungen zu und wurde mit dem Rettungshubschrauber Christoph 11 in eine Klinik geflogen.

Unverletzt blieb offenbar das Kleinkind, das den Unfall in einem befestigten Kindersitz auf der Rückbank des Renault Megane erlebte. Zur Kontrolle wurde es zusammen mit den anderen Unfallbeteiligten ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht. Mit nur leichten Verletzungen kam der Fahrer des Tanklastzuges davon. An den beiden Personenwagen entstand Totalschaden. Am Tanklastzug war ebenfalls ein Sachschaden zu verzeichnen. Auf der Gegenfahrbahn kollidierte ein 39-jähriger VW-Fahrer mit einem Fahrzeugteil, das über die Mittelleitplanke geschleudert worden war. Der Gesamtschaden beträgt nach Angaben der Polizei mehr als 100000 Euro.

Auch an der Front war der Renault Megane durch die Kollision mit dem Tanklastzug schwer beschädigt Foto: Günther

Zur Versorgung der Unfallopfer und zum Abtransport der zerstörten Fahrzeuge sperrte die Polizei die Autobahn von der Auffahrt Villingen-Schwenningen in Richtung Stuttgart für mehrere Stunden voll.

Die Feuerwehr aus Trossingen rückte mit drei Fahrzeugen und  15 Kräften an und sorgte unter anderem dafür, austretendes Öl sowie Treibstoff aus den Fahrzeugen zu binden. Vor Ort befanden sich neben Feuerwehr und Polizei vier Rettungsfahrzeuge, der Rettungshubschrauber, Notarztwagen sowie  Unternehmen zur Reinigung der Fahrbahn und Abschleppen der Fahrzeuge.

Es kam in der Folge zu erheblichen Behinderungen – nicht nur auf der A 81 in Richtung Stuttgart. Auch in der Gegenrichtung floss der Verkehr aufgrund von Gaffern nur noch zäh. Weil aus Richtung Singen kommende Autofahrer von der A 81 auf die Bundesstraße 27 geleitet wurden, kam es auch dort zum Stau. Erst um 16:15 Uhr waren die Arbeiten beendet und beide Fahrtrichtungen wieder frei.