Sabine Lisicki (rechts) hat in der ersten Runde des Porsche Tennis Grand Prix überraschend gegen Sarina Dijas aus Kasachstan mit 0:6, 0:6 verloren. Foto: dpa

Sabine Lisicki ist beim Porsche Tennis Grand Prix bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Sie verlor gegen Sarina Dijas aus Kasachstan mit 0:6, 0:6. Angelique Kerber machte ihre Sache besser und gewann ihr Auftaktmatch gegen Alexa Glatch aus den USA ohne größere Probleme.

Stuttgart - Nach ihrem desolaten Auftritt wollte Sabine Lisicki nur noch weg. Mit gesenktem Haupt flüchtete die Berlinerin vom Centre Court der Stuttgarter Porsche-Arena, auf dem sie zuvor ihre Erstrunden-Partie gegen die Kasachin Sarina Dijas sang- und klanglos mit 0:6, 0:6 verloren hatte. Zum ersten Mal setzte es für die 25-Jährige am Mittwoch in einem Spiel auf der WTA-Tour die sportliche Höchststrafe.

„Ich kann es nicht erklären. Ich hatte einfach einen Blackout“, sagte Lisicki nach der herben Pleite. „Ich finde es einfach nur schade und traurig, weil ich sehr gerne in Deutschland spiele. Aber es hat heute nichts funktioniert.“

Kerber kommt weiter

Wesentlich besser machte es dagegen Angelique Kerber. Die Kielerin gewann ihr Auftaktmatch gegen Alexa Glatch aus den USA ohne größere Probleme mit 6:2, 7:5 und schaffte als zweite Deutsche nach Carina Witthöft den Sprung ins Achtelfinale. Dort kommt es nun am Donnerstag zum mit Spannung erwarteten Duell zwischen Kerber und der russischen Titelverteidigerin Maria Scharapowa. „Nach dem Fed Cup ist es nie so einfach, sich wieder auf sich selbst zu konzentrieren. Aber ich bin froh, dass ich die erste Runde überstanden habe“, sagte Kerber.

Drei Tage nach der bitteren Niederlage im Fed Cup gab es für Lisicki dagegen den nächsten herben Rückschlag. Schon beim 2:3 in Sotschi war sie am Wochenende die tragische Figur. Am ersten Tag hatte sie beim 6:4, 6:7 (4:7), 3:6 gegen Anastasia Pawljutschenkowa einen Matchball und den fest eingeplanten Punkt vergeben. Am zweiten Tag verlor sie an der Seite von Andrea Petkovic das entscheidende Doppel und zeigte schon dort eine ernüchternde Vorstellung.

Dabei schien die Wimbledon-Finalistin von 2013 nach einem enttäuschenden Jahres-Auftakt gerade die Kurve bekommen zu haben. In Indian Wells stürmte sie mit starken Leistungen bis ins Halbfinale, in Miami brachte sie die Weltranglisten-Erste Serena Williams im Viertelfinale an den Rand der Niederlage. Doch nicht einmal einen Monat später ist von der ansteigenden Form nichts mehr zu sehen.

Oliver Pocher schaut zu

In Stuttgart war der enttäuschende Auftritt der Weltranglisten-19. nach gerade einmal 64 Minuten bereits wieder vorbei. Vor den Augen ihres Freundes Oliver Pocher unterliefen ihr viele leichte Fehler, zudem wirkte die deutsche Nummer drei nach der Fed-Cup-Woche müde.

Egal ob Aufschlag, Vorhand, Rückhand oder Volley - fast alle Bälle der 25-Jährigen landeten im Aus oder im Netz. Lisicki unterliefen insgesamt 32 leichte Fehler. Nur zu Beginn des zweiten Satzes hatte sie beim Stand von 0:2 bei zwei Breakbällen die Chance, ins Spiel zurückzufinden, nutzte diese aber nicht.

Damit ist in Stuttgart bereits die zweite Spielerin aus dem deutschen Fed-Cup-Quartett nicht mehr dabei. Zuvor hatte Andrea Petkovic ihre Teilnahme an der mit 731.000 Dollar dotierten Veranstaltung wegen einer Oberschenkel-Verletzung abgesagt. Gegen Petkovic hatte Lisicki in Charleston im vergangenen Jahr die letze böse Klatsche kassiert, beim 1:6, 0:6 aber zumindest ein Spiel gewonnen.