DJ Bobo in der Porsche-Arena Foto: Deiner

Konzertveranstalter fühlen sich nicht unter Druck gesetzt - Rathaus spricht von „Stuttgart-Phobie“.

Stuttgart/Ludwigsburg - Beim Geld hört gute Nachbarschaft auf: Aus Sicht der Stadt Ludwigsburg ist auch ständiges Störfeuer aus Stuttgart an der katastrophal schwachen Auslastung der Ludwigsburger Arena schuld. Namhafte Konzertagenturen würden an Buchungen gehindert. Das Stuttgarter Rathaus weist die Vorwürfe vehement zurück.

Beim Blick in den Terminkalender ihrer neuen Arena läuft es den Ludwigsburger Stadträten in diesen Tagen eiskalt über den Rücken: Statt Trubel herrscht Tristesse, bis Ende September findet in der mit Hotel und Parkhäusern knapp 50 Millionen Euro teuren Großhalle keine einzige Veranstaltung mehr statt. Erst wenn im Herbst die Saison der Bundesliga-Basketballer wieder startet, kommt etwas Leben in die gute Stube der Stadt, im Konzertbereich sind bis Jahresende gerade mal drei Termine gebucht - ein Auftritt der Kastelruther Spatzen im Dezember gerät da schon fast zum kulturellen Höhepunkt.

Die schwache Auslastung des Ludwigsburger Prestigeprojekts hat im Rathaus der Barockstadt hektische Betriebsamkeit ausgelöst. Weil ein Namenssponsor nach wie vor nicht gefunden ist und bisher auch nur drei der elf Firmenlogen vermietet sind, bestellte OB Werner Spec vor wenigen Tagen die Verantwortlichen der mit der Vermarktung beauftragten Agentur SEM zu einem Krisengespräch ein. Schließlich zahlt Ludwigsburg für ein attraktives Programm jährlich 300.000 Euro in den Veranstaltungstopf - bisher ohne einen nennenswerten Effekt.

Bei der Ursachenforschung nach den Startproblemen der neuen Spielstätte kam nicht nur die mangelnde Präsenz von SEM-Chef Klaus Grundmann zur Sprache - der in Hessen ansässige Hallenmanager bekam von Rathauschef Spec unmissverständlich erklärt, dass er sich künftig stärker vor Ort um die Auslastung der Arena kümmern soll. Außerdem wurde über eine stärkere Verknüpfung mit dem Forum am Schlosspark nachgedacht. Durch Kooperation bei Technik und Personal sollen beim Betrieb der Großhalle künftig Kosten gespart werden.