Bei den Littmann-Sessions im Opernhaus hat sich die junge Stuttgarter Musikszene ausgetobt und bewiesen, wie vielfältig sie ist. Im Finale der überdrehten Pop-Revue begeistern Die Nerven.
Die Gitarre kreischt, der Bass dröhnt, das Schlagzeug wirbelt, und der Intendant jubelt. In seiner Loge hat sich Viktor Schoner wie alle anderen im Opernhaus vom Platz erhoben und applaudiert ausdauernd den drei Männern zu, die da gerade auf der Opernbühne einen spektakulären Auftritt abgeliefert, mit einem unwiderstehlich-ungestümen Mix aus Noise-Rock und Postpunk eine Stunde Lang den altehrwürdigen Littmann-Bau, in dem die Stuttgarter Oper seit dem Jahr 1912 zu Hause ist, beschallt haben. Eine knackige Version ihres Frühwerks „Angst“ vom inzwischen auch schon zehn Jahre alten Album „Fun“ steht am Ende des Auftritts von Max Rieger, Julian Knoth und Kevin Kuhn, der wiederum den Schlusspunkt eines gewollten Durcheinanders setzt, das sich „The Littmann-Sessions“ nennt.