Die Köche Alex Mihaita (von links), José Aguilar-Lopéz und Gabriel Schneider tüfteln über der Menüfolge für die Rötenmühle. Foto: Wetzel

Wer dabei sein will, muss sich sputen: An nur zwölf Tagen wird Philipp Schneider die Türen seines Pop-up-Restaurants öffnen. Auf die Gäste warten Köstlichkeiten aus der Region.

Vöhringen - Wie wäre es zum Beispiel mit Ochsenbacke an Erbsencreme und bunten Ur-Karotten? Mit einer Schwarzwald-Bouillabaisse aus heimischen Fischen? Oder vielleicht mit einer Dekonstruktion vom Rehragout neben Rosenkohl, Schupfnudeln und Preiselbeeren? Diese und viele weitere Leckereien in mehreren Menüs stehen auf der Speisekarte des "Pop-up-Restaurants", das der Gastro-Unternehmer Philipp Schneider für seine Gäste vom 19. Januar bis zum 11. Februar jeweils donnerstags, freitags und samstags öffnen wird. Ort des Geschehens wird die Rötenmühle in Vöhringen sein, die dem Gastronomen Schneider heute als einer seiner Event-Standorte dient.

"Pop-up-Restaurant" bedeutet: Der Vöhringer Gastro-Tempel in der Rötenmühle wird schnell aufploppen – und eben nach nur zwölf Abenden schon wieder verschwinden. An dem Standort hatte Philipp Schneider bis Oktober noch ein normales Restaurant geführt.

Das Team stemmt 650 Veranstaltungen pro Jahr

Es sieht aber nur auf den ersten Blick widersinnig aus, dass er es zunächst geschlossen hat, um es jetzt wieder aufploppen zu lassen. "Nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen ohne rechte Perspektive hat der klassische Betrieb keinen Spaß mehr gemacht", sagt Philipp Schneider, "von der Wirtschaftlichkeit und den Problemen, dafür Mitarbeiter zu finden, mal ganz abgesehen." Schwerpunkt seines Unternehmens "Event-Schneiderei" mit bis zu 120 Mitarbeitern waren schon vorher das Veranstalten von privaten und Firmen-Events an ausgewählten Standorten, ein Liefer- und Partyservice sowie der Betrieb einer anspruchsvollen Kochschule für alle Hobby-Maîtres de Cuisine.

Bis zu 650 Veranstaltungen im Jahr stemmen Schneider und sein Team, mit den im Schnitt zwei Events pro Tag sind alle ganz gut ausgelastet. Weil aber die Buchungen übers Jahr nicht ganz gleich verteilt sind, bleibt der "Event-Schneiderei" zum Beispiel gerade jetzt Spielraum für besondere Aktionen. "Warum also nicht mal unsere sechs Köche und vier Azubis etwas Besonderes zaubern lassen?", dachte sich Schneider daher.

Inspiration aus der heimischen Küche

Die Vorgabe war, sich von der heimatlichen Küche Inspiration zu holen, etwas Ausgefallenes passend zum Konzept zu kreieren – und, wie immer in der "Event-Schneiderei", so weit wie möglich regionale Produkte zu verwenden. "Das muss nicht unbedingt bio sein", sagt der aus Dietingen stammende Philipp Schneider, aber eben mit Sinn und Verstand." Die Öko-Bilanz müsse am Ende stimmen. Wichtig ist Schneider zum Beispiel auch, dass bei der Zubereitung von Fleisch idealerweise immer das ganze Tier von der Nase bis zum Schwanz verwertet wird. "In einem Menü schaffst du das natürlich nicht", sagt Schneider, aber mit ein wenig Planung könne man dem Anspruch auf Dauer durchaus gerecht werden.

In der ersten Auflage des Schneiderschen Pop-up-Restaurants – weitere sind in Zukunft denkbar – werden drei- bis fünfgängige Menüs angeboten, die sich den Kategorien "aus dem Stall", "aus dem See" sowie "Wald und Wiese" zuordnen lassen. Die Preise liegen je Menü zwischen 55 und 75 Euro.

Reservierungen für das Vöhringer Pop-Up-Restaurant sind online möglich unter popup-schneiderei.de.