Die Schließung dauerte genau zwei Monate: Seit Mittwoch wird auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne wieder geimpft. Außer dem Namen der Einrichtung ist nahezu alles wie gehabt.
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Meßstetten - Der erste Tag im neuen regionalen Impfstützpunkt in der ehemaligen Zollernalb-Kaserne fühlt sich an wie ein kleines Familientreffen. Genau zwei Monate ist es her, als Stefan Hermann das Kreisimpfzentrum final zugeschlossen und besenrein gemacht hat. Am Mittwoch ging die Einrichtung als sogenanntes Pop-up-Impfzentrum wieder in Betrieb.
Das KIZ-Leitungsteam ist wieder im Boot
Außer dem Namen und einigen Kleinigkeiten im Ablauf – der Aufklärungsfilm wird beispielsweise weggelassen – ist alles wie gehabt: Stefan Hermann leitet in Personalunion als Kreisbrandmeister die Einrichtung, und Michael Gomeringer ist sein Stellvertreter. Um die Organisation kümmert sich zudem die Eventagentur Ellis Events um Vanessa Ellis. Die drei sind ein eingespieltes Team und koordinieren darüber hinaus die weiteren Stützpunkte des Landkreises in Balingen und Hechingen. Dennoch gab es in den vergangenen Tagen einiges zu tun.
Innerhalb einer Woche haben sie den Betrieb auf dem Geißbühl wieder zum Laufen gebracht. Das Mobiliar wurde – entgegen der Empfehlung des Landes – eingelagert und konnte einfach wieder in das Gebäude gebracht werden. Das Landratsamt Zollernalb hat als Betreiberin der Einrichtung die ehemaligen Mitarbeiter kontaktiert; die meisten von ihnen sind wieder am Start. "Die Pläne für das Impfzentrum hatten wir quasi in der Schublade", sagt Hermann. Die Anregung zur Wiedereröffnung ist vor drei Wochen von Landrat Günther-Martin Pauli gekommen, als klar wurde, dass die mobilen Impfteams an ihre Grenzen kommen – zumal aktuell die Covid-19-Infektionszahlen rasant steigen und verstärkt zu Erst- und Boosterimpfungen aufgerufen wird.
Es fehlt an Impfstoff
An diesem ersten Tag ist der Betrieb im Impfzentrum noch recht verhalten. Lediglich 140 Personen haben einen Termin ergattert – bis auf wenige Ausnahmen werden fast ausschließlich Drittimpfungen verabreicht. Dabei könnte das Team der Einrichtung täglich um die 1000 Personen impfen. Doch wie zu Beginn der Impfaktion ist Vakzin derzeit Mangelware – die Nachfrage ist größer als das Angebot, im Sommer noch war es umgekehrt. "Wir schalten die Termine je nach Impfstoffverfügbarkeit frei", erklärt Hermann; dies passiere in unregelmäßigen Abständen. Die ersten 700 Termine waren innerhalb einer Stunde vergriffen. Einige, die ohne Termin erschienen sind, musste das Sicherheitspersonal an der Türe wieder abweisen, erklärt Michael Gomeringer. Denn anders als bei den offenen Impfaktionen des "Corona-Mobils" um Impfarzt Reinhard Wulf wird in den Pop-up-Impfzentren im Landkreis ausschließlich mit Termin geimpft.
Mobile Impfteams und Praxen ergänzen
"Ärzte sind neben dem Impfstoff die knappste Ressource", sagt Hermann. Schließlich sind viele der ehemaligen Impfärzte aus dem KIZ anderweitig unterwegs: Ob mit den mobilen Impfteams bei den zahlreichen Aktionen oder in ihrer eigenen Praxis. "Wir sind froh über jeden, der im Zollernalbkreis impft", betont der Einrichtungsleiter.
Verimpft wird im Meßstetter Impfstützpunkt an alle Menschen unter 30 Jahren das Vakzin von Biontech, an alle älteren Moderna oder je nach Verfügbarkeit Biontech. Aktuell wird noch täglich von Montag bis Sonntag geimpft – von 9 bis 17 Uhr. Sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht, werden die Kapazitäten ausgebaut.
Termine gibt es je nach Verfügbarkeit hier: https://www.terminland.eu/Zollernalbkreis/