Der Jahreswechsel bescherte den Rettungskräften im Bezirk des Polizeipräsidiums Offenburg zwischen Silvesterabend und Neujahrsmorgen fast 320 Einsätze, wovon etwa 230 als Notrufe eingingen. Dabei ereigneten sich erneut zahlreiche Brände.
Hinter Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei liegt eine unruhige Silvesternacht. Vor allem kleinere und größere Brände hielten die Einsatzkräfte auf Trab. Die Einsatzbilanz des Offenburger Polizeipräsidiums – zuständig für die Ortenau, den Landkreis Rastatt und Baden-Baden – hat es in sich. So kam es im Präsidiumsgebiet zu rund 20 Streitigkeiten und Körperverletzungen, was laut Polizei jedoch „eher einen ruhigen Silvesterverlauf darstellt“.
Lager wird Raub der Flammen: In Achern wurde ein Lager- sowie das angrenzende Wohngebäude gegen 0.30 Uhr ein Raub der Flammen. Das Wohnhaus kann dadurch nicht mehr bewohnt werden, der Schaden geht aller Voraussicht nach in den Millionenbereich. Es waren Einsatzkräfte der Feuerwehren Achern und den umliegenden Gemeinden im Einsatz. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen.
Feuerwerkskörper zerstört Scheibe: Die Scheibe einer Bushaltestelle in der Offenburger Hauptstraße wurde kurz vor Mitternacht Opfer eines Feuerwerkskörpers. Sie ging vollständig zu Bruch, der Verursacher konnte durch eine Streife der Bundespolizei festgenommen werden, wobei er sich der Festnahme widersetzte.
50 000 Euro Schaden bei Hochhausbrand: Größerer Schaden konnte in einem Hochhaus in der Bühlerfeldstraße in Offenburg durch den energischen Einsatz der Feuerwehr abgewendet werden. Im siebten Obergeschoss brach ein Brand auf dem Balkon aus, welcher sich auf die Wohnung ausbreitete. Die Einsatzkräfte beziffern den Schaden auf etwa 50 000 Euro. Verletzt wurde niemand, die zuständigen Polizeireviere haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, die Kriminaltechniker sind ebenfalls in die größeren Brände eingebunden.
25-Jähriger verletzt sich schwer an der Hand: Das vermutlich unsachgemäße Hantieren mit einem Feuerwerkskörper verursachte bei einem 25-Jährigen in der Offenburger Gustav-Ree-Anlage dazu, dass der Verlust von einzelnen Fingergliedern zu befürchten ist. Er wurde mit dem Rettungsdienst in eine örtliche Klinik verbracht.
Unbekannte sprengen Zigarettenautomaten: Ziel von unbekannten Tätern war gegen 0.40 Uhr ein Zigarettenautomat in Offenburg, der mit noch nicht identifizierten Sprengmitteln geöffnet und vollständig zerstört wurde. Die Höhe des entwendeten Bargelds sowie die Zahl der Zigaretten muss noch ermittelt werden. Eine sofort eingeleitete Fahndung erbrachte bislang keine Hinweise auf die Täter.
Nachtschwärmer beschießen Polizeibeamte: In Kehl wurde eine Streife der Bundespolizei aus einer Personengruppe heraus mit Feuerwerkskörpern beschossen. Erst mit Unterstützung mehrerer Streifen konnten die Identitäten der Verursacher erhoben werden. Eine Person gelangt wegen des Führens einer Schreckschusswaffe ohne die erforderliche Erlaubnis zur Anzeige.
15-Jähriger stirbt bei Verkehrsunfall in Straßburg
Silvester in Straßburg war dieses Jahr von einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht geprägt, bei dem ein junger Mann ums Leben kam. Darüber informiert die Stadt in ihrer Bilanz des Jahreswechsels am Mittwoch. „Ich spreche den Angehörigen des jungen Mannes, der in der Nacht gestorben ist, mein Beileid aus. Die Umstände dieser Tragödie müssen vollständig aufgeklärt werden, und es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um ihren Urheber zu finden“, erklärte Straßburgs OB Jeanne Barseghian. Doch auch neben dem tragischen Tod des jungen Mannes verlief die Nacht in Straßburg nicht überall friedlich. So ist die Rede von brennenden Autos und Ausschreitungen gegenüber Polizeibeamten, ohne dass die Bilanz der Stadt konkreter darauf eingeht oder genaue Zahlen nennt. Die Zahl der Vorfälle sei jedoch vergleichbar mit dem Vorjahr, heißt es in der Mitteilung. „Trotz der von Gemeinden und dem Staat ergriffenen Präventivmaßnahmen verursachen einige weiterhin Probleme. Diese Gewalt ist inakzeptabel. Sie ermutigen uns, die Präventions- und Sicherheitsbemühungen zu verstärken, aber auch die Gerichte aufzufordern, diese Gewalttaten gegen Eigentum und Personen zu verurteilen“, so Barseghian.