Daniel Heuseck, neuer Leiter des Polizeireviers Villingen, sieht Mönchweiler als sehr sicheren Ort. Foto: Stephan Hübner

„Sehr sicher“ nannte Daniel Heuseck Mönchweiler bei der Vorstellung der Kriminal- und Verkehrsunfallstatistik 2024 im Gemeinderat. Dennoch gibt es auch Probleme.

Heuseck mahnte, dass die Statistik nur registrierte Fälle aufzeige, wofür die Anzeigenbereitschaft der Bevölkerung maßgeblich sei. Bei Bagatelldelikten sei die Dunkelziffer sehr hoch.

 

Die Kriminalitätsbelastung in Form der Häufigkeitszahl liegt mit 1,666 „in einem sehr guten unteren Bereich“. 2024 gab es insgesamt 50 angezeigte Fälle. Bei Null liegen Morde oder Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Rohheitsdelikte wie Körperverletzung oder Raub stiegen von zehn auf elf Fälle. Hier sei die Aufklärungsquote relativ hoch.

Ein wesentlicher Schwerpunkt liege bei Diebstählen und Sachbeschädigungen. Wolfgang Eich fragte nach Schmiererein vor allem im Neubaugebiet. Dazu gab es weder Hinweise der Bevölkerung, noch konnte die Polizei Tatansätze generieren. Denkbar wären Kameras, aber auch dann sei jemand mit Kapuze nur schwer identifizierbar. Zudem wolle man nicht alles überwachen, um dem Datenschutz Unbeteiligter Rechnung zu tragen.

21 männliche und acht weibliche Tatverdächtige bestätigen, dass Männer öfter mit Straftaten in Erscheinung treten. Nur zwei Verdächtige waren unter 21. Es gab nur vier Nichtdeutsche, gegenüber 25 Deutschen.

Niedrige Aufklärungsquote bemängelt

Willy Storz bemängelte die niedrige Aufklärungsquote von 48 Prozent. Hier liege man unter dem Zielwert von 62 Prozent, so Heuseck, sei aber auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Auch gebe es bei einfachen Fällen nicht wirklich viele Instrumente, bei Wohnungseinbrüchen ein ganz anderes Portfolio.

Sabine Roth fragte nach Cyberkriminalität. Callcenter-Betrug werde bei gesichert aus dem Ausland kommenden Tätern in einer Auslandsstatistik geführt, so Heuseck. Lukas Weschle wollte Informationen zu einem Einbruch im Bauhof, der laut Heuseck noch in Bearbeitung ist.

Aufnahmen von Kindern am Kleinspielfeld

Der Fall einer Person, die Aufnahmen von Kindern am Kleinspielfeld machte, liege bei der Staatsanwaltschaft, und es gebe Standardmaßnahmen der Polizei wie die Sichtung des Handys oder die Überwachung der Person, erklärte er hinsichtlich der Frage, ob die Fotos im Internet landeten.

Die Verkehrsunfallzahl liegt mit 20 Fällen unter dem Corona-Jahr 2021. Allerdings gab es im vergangenen Jahr einen Unfall auf der B 33 mit einer zu Tode gekommenen jungen Fahrerin. Heuseck verwies dabei auf häufige Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot, wobei wohl oft Ablenkung durchs Handy eine Rolle spiele, was aber schwer nachzuweisen sei.

Weitere „Klassiker“ seien zu geringer Sicherheitsabstand oder Vorfahrtsunfälle. Es gab einen Schwer- und fünf Leichtverletzte. Einen Unfallschwerpunkt gebe es in Mönchweiler nicht, betonte Heuseck. Wichtig sei, nicht locker zu lassen mit Verkehrsüberwachung besonders im Tempo 30-Bereich.

Problem mit Radfahrern auf Gehwegen

Eich sprach von einem „massiven Problem“ mit Radfahrern auf Gehwegen. Jeder Erwachsene sei angehalten, auf der Straße zu fahren, so Heuseck. Radfahrer fühlten sich auf dem Gehweg einfach sicherer, so Bürgermeister Rudolf Fluck. Andreas Staiger kritisierte aber das Fahren mit 25 Stundenkilometern mit E-Bikes auf Gehwegen. Geschwindigkeit sei eine häufige Unfallursache, so Heuseck.