Nach etwas mehr als zwei Jahren als Stellvertreter ist Gunter Feis nun offiziell Revierleiter bei der Polizei in der Donauquellstadt. Foto: Daniel Vedder

Die Donaueschinger Polizei hat einen neuen Chef. Auf Gunter Feis warten jetzt viele Aufgaben. Bei den Polizeirevieren herrscht Personalmangel.

Offiziell ist der Neue erst knapp einen Monat im Dienst, genau genommen führt Gunter Feis aber schon seit Juli die Donaueschinger Polizei an. Ende Juni hatte sich nämlich der bisherige Revierleiter, Thomas Knörr, in den Ruhestand verabschiedet.

 

Gunter Feis war seit Anfang 2023 Leiter der Führungsgruppe und Stellvertreter des damaligen Revierleiters. Mit dem Abgang Knörrs übernahm Feis die Revierleitung zunächst kommissarisch, dann schließlich als Dauerlösung.

Klar war dieser Werdegang für Feis nicht, als er auf der Baar aufschlug: „Als ich nach Donaueschingen kam, war es zunächst nicht mein Ziel, Revierleiter zu werden. Das hat sich dann durch die Aufgabenstellungen und durch die Pensionierung von Revierleiter Knörr erst ergeben.“

Der 58-Jährige lebt mit seiner Frau in Furtwangen und hat zwei erwachsene Töchter. Zur Polizei kam er 1987, nachdem er zunächst eine Lehre zum Feinmechaniker abgeschlossen hatte. Vor dem Schritt nach Donaueschingen leitete er auf seinem Weg unter anderem die Polizeiposten in Triberg und Furtwangen.

Hier gefällt es ihm

Nun ist Feis aber in Donaueschingen heimisch geworden – zumindest beruflich: „Donaueschingen hat als große Kreisstadt einiges zu bieten. Ich mache hier gerne Dienst. Deswegen habe ich mich auch dazu entschlossen, die Revierleitung zu übernehmen“, so der gebürtige Villinger.

Dass er als Stellvertreter von Thomas Knörr bereits einige Aufgaben kennenlernen durfte, die er nun hauptverantwortlich ausführt, hilft. Dennoch seien die ersten Wochen spannend: „Überrascht hat mich bis jetzt nicht viel, aber die Arbeitsfülle ist schon hoch, zumal meine ehemalige Stelle noch nicht besetzt ist.“

Er sei jetzt „erster und letzter Ansprechpartner“ für alle Mitarbeiter, die Polizeiführungen in Konstanz und Tuttlingen, Bürgermeister sowie die gesamte Blaulichtfamilie in und um Donaueschingen.

Auch ein Kampf gegen Aktenberge

Eine große Herausforderung ist für den neuen Revierleiter zudem, wie bereits für seinen Vorgänger, die Personalsituation. „Am Personal mangelt es auf allen Polizeirevieren“, erklärt er. Den Aufgaben gerecht zu werden, werde für die Beamten entsprechend zunehmend schwer.

Auch der Kampf gegen die Aktenberge hält in den Revieren immer weiter Einzug.

Aktuell läuft mit der Einführung der elektronischen Ermittlungsakte in Donaueschingen laut Gunter Feis der nächste Schritt in Sachen Digitalisierung.

Was die Gemengelage in der Stadt angeht, verliefen die ersten Wochen für den neuen Revierleiter zunächst einmal ohne besonders große Aufreger. Abseits von Kilbig, Schwarzwald-Marathon und Einsätzen an den Donauhallen, wie zuletzt bei einer Veranstaltung der AfD, sei die Einsatzlage bislang „übersichtlich“.

Verkehrslage wirkt sich aus

Mehr Arbeit hatten die Beamten zuletzt im Zuge des Donauquellsommers sowie der erschwerten Zufahrt zum Ziegelhof durch die Sperrung der Abfahrt Nord an der B 27.

„Wir haben in beiden Fällen einige Verwarnungen und Anzeigen ausgesprochen, weil Sperrungen zum Teil ignoriert wurden“, so Gunter Feis.

Er selbst bewegt sich vornehmlich auf zwei Rädern durch Donaueschingens Straßen. Der 58-Jährige ist leidenschaftlicher Ausdauersportler und geht zudem auch gerne wandern. „Mir ist es wichtig, auf meinem Arbeitsweg mit dem Rad zu pendeln.“

Das macht er dann meistens im Zusammenspiel mit seiner Frau.

Diese nimmt ihn auf ihrem eigenen Arbeitsweg mit dem Auto von Furtwangen nach Donaueschingen mit.

Am Abend tritt Gunter Feis dann schließlich selbst in die Pedale.

Zur Person

Gunter Feis (58)
wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in Furtwangen. Geboren wurde Feis in Villingen, aufgewachsen ist er in Furtwangen und Titisee-Neustadt. Nach seiner Schulzeit absolvierte er zunächst eine Lehre zum Feinmechaniker, ehe Feis 1987 mit seiner Ausbildung bei der Polizei in Lahr begann. Nach Stationen im Streifendienst in Titisee-Neustadt und als Dienstgruppenleiter in Schopfheim leitete Gunter Feis zunächst den Posten in Triberg, anschließend in Furtwangen, ehe er 2023 schließlich nach Donaueschingen kam.