Die Feuerwehren Dietingen und Rottweil bekämpfen die Flammen. Foto: Feuerwehr Dietingen

Feuerwehr mit mehr als 50 Einsatzkräften vor Ort. Gebäude diente als Lager eines Aussiedlerhofs. 

Völlig ausgebrannt ist am Freitagabend gegen 21.30 Uhr eine freistehende Feldscheune eines Aussiedlerhofs im Bohlweg in Dietingen. Die Polizei geht nach derzeitigem Stand der Ermittlungen von Brandstiftung aus.

Dietingen - Trotz des beherzten Eingreifens der Feuerwehren aus Dietingen und Rottweil, die mit insgesamt mehr als 50 Einsatzkräften vor Ort waren, konnte ein Abbrennen der rund 50 Quadratmeter großen Scheune mit Anbau nicht mehr verhindert werden. Sie diente laut Polizeiangaben als Lager. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 30.000 Euro.

Die Freiwillige Feuerwehr Dietingen war laut Mitteilung gegen 21.30 Uhr zu dem Brand alarmiert worden. Unter dem Alarmstichwort "B3" (Gebäudebrand ohne Personen in Gefahr) rückte die Gesamtfeuerwehr unter dem Kommando von Gesamtkommandant Dominik Weißer zu der abgelegenen Scheune hinter dem Friedhof aus. Parallel dazu wurde durch die Leitstelle Rottweil die Feuerwehr Rottweil alarmiert. Diese machte sich umgehend mit Stadtbrandmeister Frank Müller, der Hubarbeitsbühne – die letztlich aber nicht benötigt wurde – und dem neuen Tanklöschfahrzeug auf den Weg. Bemerkt worden war der Brand durch eine Polizeistreife, wie die Feuerwehr Dietingen mitteilt.

Ersteintreffend waren die Abteilungen Dietingen und Irslingen wenigen Minuten nach der Alarmierung, gefolgt von der Abteilung Böhringen. Die Scheune, in der unter anderem Baumaterial, ein Anhänger sowie ein Oldtimer untergebracht waren, stand in Vollbrand.

Mit vereinten Kräften

Mit einem ersten Angriffstrupp und Wasser aus dem eigenen Tank rückte die Abteilung Dietingen unter Atemschutz umgehend zur Brandbekämpfung vor. Die weitere Versorgung mit Löschwasser für den ersten Angriffstrupp übernahmen die Feuerwehr Rottweil, die mit ihrem neuen Tanklöschfahrzeug und insgesamt 5500 Liter Wasser das Einsatzfahrzeug von Dietingen versorgte. Die Abteilung Böhringen stellte währenddessen die erste eigene Wasserversorgung aus dem nahegelegenen Bach her, der wegen der Schneeschmelze genügend Wasser führte. Die Versorgung des zweiten Angriffstrupps der Abteilung Irslingen konnte so sichergestellt werden.

Weitere eintreffende Einheiten aus Gösslingen und Rotenzimmern sowie die Hubarbeitsbühne aus Rottweil warteten indes auf ihren Einsatzbefehl auf dem Parkplatz vor dem Friedhof.

Wahre Schlammschlacht

Der Weg zum Brandobjekt war eng, teilweise mit Schneematsch bedeckt und die Wiese war für die schweren Einsatzfahrzeuge aufgrund des Tauwetters und der Regenfälle definitiv nicht befahrbar. Ein koordinierter Abruf der Einsatzkräfte durch den Gesamtkommandant Dominik Weißer vom Sammelpunkt am Friedhof war taktisch gesehen sehr wichtig.

Zum Aufbau einer Wasserversorgung aus einem nahegelegenen kleinen See begann für die Wassertrupps aus Dietingen, Gösslingen und Rotenzimmern eine "Materialschlacht" im Schlamm und Schneematsch, so berichtet die Feuerwehr. Das teilweise stark unter Wasser stehende Gelände verlangte den Einsatzkräften einiges ab. Drei Pumpaggregate mussten aus den Einsatzfahrzeugen ausgeladen und zu den Wasserentnahmestellen per Hand gebracht werden. Der Schlauchwagen der Marke "Eigenbau" in Form eines Anhängers von der Abteilung Dietingen entpuppte sich wieder als Gold wert.

Über drei B-Leitungen mit einer Gesamtlänge von 600 Metern wurde eine dauerhafte Wasserversorgung zum Brandobjekt sichergestellt – und das just in dem Moment, als das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Rottweil "Tank leer" vermeldete.

Kripo am Einsatzort

30 Minuten nach Einsatzbeginn war der Brand gelöscht. Kleine Nachlöscharbeiten fanden noch statt, ehe die Brandermittler der Kriminalpolizei Konstanz mit vier Beamten ihre Arbeit aufnahmen. Für die Ermittlungen leuchteten die Wehrmänner nach die Einsatzstelle weiter aus. Dazu wurden die Beleuchtungssätze der Abteilungen Rotenzimmern und Gösslingen aufgebaut. Für den Rückbau von zwei der drei Wasserleitungen musste ein Fahrzeug vom Bauhof Dietingen angefordert werden, um das stark verdreckte Schlauchmaterial abzutransportieren. Nach Abschluss der Ermittlungsarbeiten wurden letzte Glutnester abgelöscht und die Scheune mit der Wärmebildkamera kontrolliert. Gegen 1 Uhr wurde der Einsatz beendet

Im Einsatz war die Gesamtfeuerwehr Dietingen mit 52 Einsatzkräften auf sechs Fahrzeugen, die Feuerwehr Rottweil mit fünf Mann auf drei Fahrzeugen, die Polizei Rottweil mit drei Streifenwagenbesatzungen, die Kriminalpolizei Konstanz mit vier Beamten, der Rettungsdienst, der Bereitschaftsdienst des DRK, der organisatorische Leiter Rettungsdienst sowie der Bauhof Dietingen.

Laut Polizeiangaben muss von Brandstiftung ausgegangen werden. Hinweise werden unter Telefon 0741/47 70 entgegengenommen.