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Doch spreche die lange Liste an Vorstrafen gegen den Mann. "Sie sind Bewährungsbrecher", sagte der Richter. Aber: Er habe gar nicht die Abnehmer für solch eine große Menge an Cannabis gehabt. Was zudem gegen die Theorie spreche, dass er der Auftraggeber des Drogenverkaufs gewesen sei, sei, dass er selber am Tatort war. "Der Dealer, der so was einfädelt, sitzt an so einem Abend in einer Bar in Frankfurt und trinkt einen Longdrink", war der Richter überzeugt.
In Entzugsklinik von Drogensucht befreien
Emotional wurde es bei der Urteilsverkündung, als der Jurist dem Angeklagten ins Gewissen redete. "Ihre Ehefrau ist ihr größtes Glück", sagte er, woraufhin diese im Zuschauerbereich in Tränen ausbrach. Sie würde zu ihm halten, obwohl sie mit seiner Suchtproblematik nur schwer zurechtkommen würde.
Das war auch mit ein Grund, warum das Gericht - entgegen der Meinung des psychologischen Sachverständigen - die Einweisung des Angeklagten in eine Entziehungsklinik anordnete. Dort hat er die Chance, sich von seiner jahrelangen Drogensucht zu befreien. Der Vorsitzende Richter machte jedoch auch klar: "Das wird kein Zuckerschlecken. Wenn sie da einknicken oder zu bescheißen versuchen, dann sitzen Sie Ihre komplette Strafe ab." Der verurteilte 28-Jährige signalisierte, dass er sich dessen bewusst sei.
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