Sie wollen die Menschen mit Klimaschutzthemen in die Haltinger Festhalle locken: Renate Nischak, Regina Duttlinger-Meddux, Alexandra Zapp, Gesa Mehrle und Johanna Wais. Foto: Beatrice Ehrlich

Über 60 Neueintritte hat es zuletzt bei den Weiler Grünen gegeben. Warum sie sich engagieren, erklären fünf Frauen, die den Weiler Stadtklimatag organisieren.

„Ich wollte selbst etwas tun, nicht nur motzen und die Entscheidungen den anderen überlassen“, sagt Alexandra Zapp.

 

Die Versicherungsmaklerin und Familienmutter fasst damit treffend in Worte, was auch ihre Mitstreiterinnen beim Arbeitskreis Stadtklima der Weiler Grünen bewegt – endlich selbst die Initiative zu ergreifen und Dinge ins Laufen zu bringen.

Fast alle sind Mütter und waren viele Jahre in Familie und Beruf stark eingespannt. Die Kinder sind nun aus dem Gröbsten herausgewachsen oder aus dem Haus, und es bleibt Zeit, sich einzubringen.

Mit ihrem Engagement für den Klimaschutz wollen sie ganz konkret etwas bewirken, immer mit der Frage im Kopf, was Enkel und Urenkel einst noch vorfinden werden, wie es Gesa Mehrle formuliert.

„Es geht um bestimmte Vorstellungen und Werte. Dafür bin ich gerne bereit, viele Stunden zu investieren“, betont die Landschaftsarchitektin und Erzieherin, die sich ebenfalls der Gruppe angeschlossen hat. Sie gibt Umweltbildungskurse im Weiler Trinationalen Umweltzentrum (Truz), will aber darüber hinaus noch mehr ausrichten, denn: „Ich halte die Klimakrise für das größte Problem unserer Zeit.“

Erst nur zahlendes Mitglied – jetzt aktive Mitorganisatorin

Ein Grund, sich den Grünen anzuschließen. In ihren Augen seien sie die einzige Partei, die Umwelt und Klimaschutz in den Vordergrund rücke, begründet die Molekularbiologin Regina Duttlinger-Meddux ihren Schritt, sich den Grünen anzuschließen.

Frauen von 43 bis 72

Schon 2016 hat sich Renate Nischak, mit 72 Jahren die Älteste im Bunde, den Bündnisgrünen angeschlossen. Sie sei immer nur zahlendes Mitglied gewesen, nun – nach dem Umzug zu ihrer Tochter nach Haltingen – habe sie endlich Zeit, dem Engagement Raum zu geben.

Es geht ihr darum, dazu beizutragen, das Leben in Hitzeregionen wie hier in Südbaden erträglich zu halten und sich dafür mit eigener Kraft einzusetzen, statt die Verantwortung nach oben „abzuschieben“.

Federführend treibt Nischak bereits die Planungen für den nächsten Stadtklimatag im kommenden Jahr voran. Dann wird es um ein Thema gehen, das ihr als begeisterter Gärtnerin besonders am Herzen liegt: um Schottergärten, beziehungsweise darum, diese zurückzudrängen zugunsten grüner, klimaresistenter Gärten.

Besitzer von Schottergärten zum Umdenken bringen

Zwar dürften diese in Baden-Württemberg nicht mehr angelegt werden. Es gebe aber noch viele davon, deren Besitzer sie mit Hilfe von Fördergeldern und Fachberatern gerne zum Umdenken bewegen würde.

Die Frauen wollen nicht nur Grüne ansprechen

Der Kerngedanke der Gruppe ist, die Menschen ins Tun zu bringen und ihnen zu zeigen, dass jeder einzelne etwas bewirken kann, fasst Johanna Wais die Grundidee des ersten Weiler Stadtklimatags zusammen.

Über die beliebten Themen Gesundheit und Garten wollen die fünf Frauen auch mit Besuchern ins Gespräch kommen, die nicht bei den Grünen sind und bei dieser Gelegenheit auch ihr Image ein bisschen aufbessern. Die Grünen würden oft als Verbotspartei betrachtet, hat Wais wahrgenommen. „Wir haben eine andere Selbstwahrnehmung.“

Der Stadtklimatag: Samstag, 18. Oktober, 13 bis 17 Uhr, Festhalle Haltingen, mit Vorträgen, Info-Ständen und einer Pflanzentauschbörse.