Die „Echte Helden Arena“ ist Freiburgs einzige Eishalle. Foto: Alexander Blessing

Die Freiburger Eislaufschule fühlt sich benachteiligt – der Eishockey-Club hält dagegen.

Die „Echte Helden Arena“ in Freiburg ist nicht nur die baulich ziemlich marode Heimstätte des Eishockey-Zweitligisten EHC Freiburg, sie ist auch die einzige Eishalle in der Stadt. Deshalb ist die Halle auch für andere Vereine im Breitensport wie die Eissportgemeinschaft ESG und deren Eislaufschule „#fueremilia“ wichtig. Und dort fühlt man sich nun vom EHC bei der Zuteilung von Nutzungsstunden auf dem Eis benachteiligt.

 

Bis 2024 hatte die ESG nach eigenen Angaben fünf Trainingsstunden in der Woche zur Verfügung, dann wurde eine gestrichen. Gespräche mit der Stadt und dem Verein hätten nicht geholfen, klagt Eislauf-Mutter Petra Schmidt aus Ehrenkirchen. Nun sei die Auflösung der Eislaufschule, die erst 2022 gegründet wurde, die drohende Folge.

ESG wünscht sich Eingreifen der Stadt

„Wir fragen uns, warum die Stadt als Eigentümerin der Halle nicht stärker vermittelnd eingreift und ein Signal für die Förderung aller Kinder und Jugendlichen setzt“, so Schmidt in einer Mitteilung an die Gemeinderäte in Freiburg, die unserer Redaktion vorliegt.

Rund 30 Kinder und etwa 35 Leistungssportlerinnen des Vereins seien betroffen, so der ESG-Vorstand. Im Vergleich zu anderen Standorten in Baden-Württemberg sei der Eiskunstlauf in Freiburg deutlich schlechter gestellt.

Kapazität der Freiburger Eishalle reicht nicht aus

Der EHC Freiburg als Hauptnutzer der Halle will das so nicht auf sich sitzen lassen. Die aktuell bereitgestellten vier Trainingsstunden entsprächen dem bisherigen Angebot, so EHC-Vorsitzender Michael Müller. Es sei nicht korrekt, dem EHC mangelnde Unterstützung der Eislaufschule vorzuwerfen. Man habe vielmehr mehrere „Angebote und Kompromissvorschläge“, auch für zusätzliche Trainingszeiten, eingebracht, die allesamt von der ESG entweder ignoriert oder abgelehnt worden seien. Bei der Eislaufschule würden ständig die Ansprechpartner wechseln, es gebe keine Kontinuität für „zielführende Gespräche“.

Das Problem dahinter: In Freiburg gibt es nur diese eine Eisfläche. Auch der EHC hat bereits drei Mannschaften wegen mangelnder Trainingsgelegenheiten vom Spielbetrieb abgemeldet und muss jährlich fünfstellige Strafgebühren an den zuständigen Verband zahlen, da auch die Profis nicht auf ihre vom Eishockey-Bund DEB vorgeschriebenen Trainingszeiten kommen.

Eine neue Eishalle ist spätestens seit dem Frühjahr 2025 vom Tisch, da der EHC den notwendigen zweistelligen Millionenbetrag Eigenanteil nicht stemmen kann.

Im Herbst werde man wohl aus dem Rathaus mehr über die mögliche Sanierung der bestehenden Halle erfahren.