Die vielen Sonnenstunden diese Woche haben Dopamin, Noradrenalin und Serotonin ordentlich sprudeln lassen. Der Hormon-Mix lässt uns wacher, aktiver und motivierter werden. Der Volksmund nennt es Frühlingsgefühle. Und die bringen uns direkt zum Frühlingsempfang, meint unser Autor.
Angesichts der wetterbedingten Aufbruchstimmung hätte die Stadt Lahr die heuer vierte Auflage kaum besser terminieren können: OB Markus Ibert bittet auf nächsten Sonntag ins Parktheater. Gut gewählt ist grundsätzlich auch das Zitat des Schriftstellers Leo N. Tolstoi, das man auf die Einladung hat drucken lassen: „Der Frühling ist die Zeit der Pläne, der Vorsätze.“
Passt. Weil Lahr in diesem und den folgenden Jahren große, millionenschwere Aufgaben ins Rathaus stehen. Die Infrastruktur fürs neue Klinikum und der kommunale Anteil an der geplanten Kreisstraße in der südlichen Ortenau sind bestens bekannte Dickschiffe. Ebenso der Bau einer Kita an der Dammenmühle sowie einer Schule in den Breitmatten. Noch etwas unter dem öffentlichen Radar, aber nicht minder herausfordernd ist das Fitmachen der Feuerwehr, mit Ausrüstung und möglicherweise neuen Gerätehäusern.
Freilich wohnt dem Tolstoi-Satz eine Verheißung in die Zukunft inne, schließlich wollen Pläne und Vorsätze irgendwann umgesetzt sein. Und das könnte in Lahr mitunter schwierig werden. Denn bekanntlich hat die Stadt eigentlich so gar kein Geld für weite Sprünge. Bei der Genehmigung des diesjährigen Haushalts hob das Regierungspräsidium in Freiburg mahnend den Finger. Tenor: Die Zeit der negativen Ergebnisse und der Schuldenanhäufung sollte schnellstmöglich ein Ende haben.
Wie das zu bewerkstelligen ist angesichts der langen Projektliste? Unklar. Großes Aber: Der OB hat schon bei der Etatverabschiedung im November inbrünstig um Zuversicht geworben. Und da war noch trister Herbst. Wie groß wird dann erst der Optimismus sein, den Markus Ibert beim Frühlingsempfang, mit all den Hormonen im Kreislauf, versprüht! Wir freuen uns drauf.