Der Europa-Park plant, ein zweites Mitarbeiterwohnheim in Ringsheim zu bauen. Foto: Europa-Park

Das erste Mitarbeiterwohnheim des Europa-Parks in Ringsheim hatte vor einem Monat Richtfest gefeiert. Nun ist bereits das zweite in Planung. Dafür will der Gemeinderat am Dienstag einen Aufstellungsbeschluss für den dafür notwendigen neuen Bebauungsplan fassen.

Der Europa-Park gibt den Bau eines weiteren Mitarbeiter-Campus in Ringsheim bekannt zu geben. Laut einer Pressemitteilung der Gemeinde Ringsheim sind als Gesamtareal fünf Mitarbeiterwohnhäuser sowie ein Boardinghaus im Ringsheimer Tourismusgebiet auf der Westseite der „Herbolzheimer Straße“geplant. Dafür will der Gemeinderat Ringsheim am Dienstag, 17. Dezember, ab 19 Uhr im Rathaus die Aufstellung des Bebauungsplans „Leimenfeld II.A 5“ beschließen (siehe Info).

 

Das Richtfest für den ersten Campus in Ringsheim erfolgte im November und befindet sich noch im Bau. Das Objekt in der Ruster Straße bietet 29 Wohnungen für 99 Menschen. Der zweite nun neu geplante Campus mit er Bezeichnung „Rulantica Living“ soll laut der Pressemitteilung der Gemeinde Ringsheim nun noch größer werden. Insgesamt werde in Ringsheim Wohnraum für mehr als 300 Mitarbeiter geschaffen. Das Boardinghouse bietet darüber hinaus Platz für circa 60 Gäste. Pate stand der Campus „Gemeinschaft leben“ in Rust.

Jürgen Mack, Inhaber des Europa-Park betont: „Die Schaffung von hochwertigem Wohnraum ist für uns als Unternehmen ein zentraler Baustein, um unseren Mitarbeitern ein Zuhause in der Nähe ihres Arbeitsplatzes zu bieten. Mit dieser erfolgreichen Kooperation setzen wir gemeinsam einen wichtigen Impuls für die Zukunft und die Weiterentwicklung der Region.“

Rulantica sei einer der größten Arbeitgeber in Ringsheim

Die Errichtung neuer Mitarbeiterwohnungen sei von großer Bedeutung, da der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum in der Region kontinuierlich wachse. Zu dem attraktivem Arbeitsumfeld, das der Europa-Park seinen Mitarbeitern bieten wolle, zähle auch ein komfortabler und erschwinglicher Wohnraum.

„Rulantica im gemeinsamen Tourismusgebiet mit Rust ist mittlerweile zusammen mit der Simona AG unser größter Arbeitgeber“, erklärt Ringsheims Bürgermeister Pascal Weber. Zugleich sei Rulantica ein sehr wichtiger direkter Gewerbesteuerzahler und indirekter Baustein der Tourismuseinnahmen der Gemeinde, etwa durch die Übernachtungssteuer. Der Campus stärke die Entwicklung des Europa-Park-Resorts.

Gemeinderat hat sich den Vorbildcampus in Rust angesehen

Der Ringsheimer Gemeinderat und die Verwaltung haben sich laut der Pressemitteilung den Ruster Campus „Gemeinsam leben“ intensiv angesehen und Gespräche über die Erfahrungen mit Nachbarn und der Gemeinde Rust geführt, allesamt mit positiven Rückmeldungen. Der Aufbau des „Welcome Centers 75“ des Europa-Parks habe zusätzlich überzeugt. Dieses Center unterstütze die Mitarbeiter bei Behördengängen, bei der Sauberkeit rund um den Campus und sei erster und kompetenter Ansprechpartner für die Gemeinde.

Der Bürgermeister weiter: „Gleichzeitig war es uns bei den Vorgesprächen wichtig, dass durch das Projekt keine zusätzlichen Plätze in Schule, Kita oder sonstiger Infrastruktur benötigt werden, was durch die Belegung der entstehenden Einzelzimmer quasi ausgeschlossen ist. Ringsheim profitiert gleichzeitig durch den Zuwachs an Bürgern und die daraus resultierenden höheren Steuerzuweisungen jährlich finanziell erheblich von dem Projekt.“ Das sei besonders in Zeiten steigender Kreisumlagen und wirtschaftlicher Abkühlung von großem Nutzen.

Das neue Mitarbeiterwohnheim soll in der Nähe des Gewerbegebiets Leimenfeld II entstehen, wo bereits viele Beherbergungsbetriebe angesiedelt sind. Foto: Decoux

Auch den Verkehr hätten der Europa-Park und die Gemeinde bei den Gesprächen im Blick. Vor dem Baugrundstück sei direkt eine Bushaltestelle Richtung Rulantica und Rust, so dass die Mitarbeiter mit dem Bus zur Arbeit hin- und zurückfahren können. Alternativ sei der Weg im Sommer auch für das Fahrrad nicht zu weit. Darüber hinaus würden die Gebäude vollständig mit einer großen Tiefgarage versehen, diese würden alle möglichen Fahrzeuge der Bewohner fassen.

Baubeginn ist frühestens Ende 2025

Auch städteplanerisch und lärmschutztechnisch passe der Campus mit Boardinghaus an diesen Platz, „in der Umgebung gibt es ja jetzt schon fast ausschließlich Hotels“, erklärt Bürgermeister Weber. „Im Ort selbst hätten wir uns das so nicht vorstellen können, an die Herbolzheimer Straße passt es perfekt.“

Im nächsten Schritt sollen nun Bebauungsplan und Bauantrag erarbeitet werden. Mit einem Baubeginn ist frühestens in Ende 2025 / Anfang 2026 zu rechnen.

Das neue Baugebiet „Leimenfeld II.A5“

Der Geltungsbereich des Bebauungsplans für „Leimenfeld II.A5“ umfasst circa 1,14 Hektar, ist der Sitzungsvorlage zu entnehmen. Es liegt am westlichen Ortsrand von Ringsheim und wird im Osten durch die Herbolzheimer Straße begrenzt. Im Süden schließt das geplante Gewerbegebiet „Leimenfeld 3.0A5“ an. Im Norden und Westen grenzen landwirtschaftliche Flächen an.