Durch 14 Einfamilienhäuser und vier Mehrfamilienhäuser soll im Baugebiet "Herrschaftswald" in Schmieheim neuer Wohnraum entstehen. Das Planungsbüro hat die Pläne für die Erschließung vorgestellt. Die Kosten betragen 1,1 Millionen Euro.
Kippenheim - Uwe Pfister vom Planungsbüro erklärte den Gemeinderäten, dass für das Baugebiet die Bestandsstraße "Zum Herrschaftswald" auf sechs Metern erweitert wird. Hinzu kommen vier Stichstraßen, die von der Bestandstrasse senkrecht abgehen. Die erste von ihnen – die südwestlichste – soll eine Breite von 5,5 Metern haben, die anderen drei jeweils eine Breite von vier Metern.
Ein wichtiger Punkt in der Planung sei der Ablauf des Regenwassers gewesen. "Das Wasser darf nicht ungebremst in das Bestandsnetz einfließen. Sonst gibt es hydraulische Probleme", so Pfister. Das Büro schlägt vor, einen Abflussregler für eine gedrosselte Einleitung zu installieren. Dieser soll mechanisch funktionieren, indem ein Schwimmer je nach Wasserstand die Abflussklappe weiter öffnet oder schließt.
Die knapp 1,1 Millionen Euro Erschließungskosten setzen sich, so Pfister, aus fünf Punkten zusammen. Die Verkehrsanlagen, das heißt die Straßen, schlagen mit 340 000 Euro zu Buche. Für den Schmutz- und den Regenwasserkanal rechnet das Büro mit 234 000 Euro beziehungsweise 326 000 Euro. Erdarbeiten für die Trinkwasserversorgung sollen 53 000 Euro kosten. Die Planungskosten sind auf 147 000 Euro angesetzt.
Kritik an den Planungskosten
Der letzte Punkt stieß bei Schmieheims Ortsvorsteher Michael Hartmann (FW) auf Unverständnis. "15 Prozent Planungskosten sind schockierend", sagte er. Pfister entgegnete, dass sich dieser Kostenpunkt an den Gesamtbaukosten orientiere. Auf den Quadratmeter Bruttobauland gerechnet betrügen die Kosten 75 Euro pro Quadratmeter. Das sei derzeit eine gängige Summe, die Gemeinde Kippenheim bewege sich damit sogar im unteren Drittel, erläuterte Pfister.
Bürgermeister Matthias Gutbrod relativierte diesen Betrag jedoch etwas, denn nicht jeder der 15 000 Quadratmeter Fläche könne als Bauland weiterverkauft werden. Man müsse davon jene Fläche abziehen, die die Straßen einnehmen.
Gutbrod ging zudem auf die Abläufe ein, die hinter einem Bebauungsplan stecken. "Der verwaltungstechnische Aufwand ist enorm. Da geht nichts mehr ohne Gutachten", sagte er. Als Beispiel nannte er die Pflicht, sich um eine mögliche Kampfmittelbeseitigung zu kümmern. Es würden Luftbilder aus Kriegszeiten zu Rate gezogen, um zu erkennen, ob sich auf dem Gelände einst Kriegsmaschinen befanden und wo sich möglicherweise Blindgänger verstecken könnten. Glücklicherweise habe man im "Herrschaftswald" nichts dergleichen festgestellt.
Kaum Nachfrage
Julian Siefert (SPD) wollte vom Bürgermeister wissen, wie es denn mit der Nachfrage nach Bauplätzen aussieht und ob man den Startschuss für die Erschließung verschieben solle. Siefert ging davon aus, dass hohe Zinsen bei der Baufinanzierung die Menschen abschrecken könnten.
Gutbrod antwortete, dass die Nachfrage tatsächlich geringer sei, das spüre derzeit jede Gemeinde: "Es gibt viele, die bauen wollen, aber mit der Realität konfrontiert werden." Im Bezug auf den Startschuss betonte Gutbrod, dass der Gemeinderat noch nicht über das Projekt abstimme. Erst in der Haushaltsplanberatung werde entschieden, ob es aufgenommen wird.