Eine leicht angepasste Straßenführung im Gewerbegebiet Koppengässle erfordert eine Anpassung des Bebauungsplans. Foto: Wegner

Durch eine veränderte Straßenführung und Wegfall einer Ringstraße geht der Bebauungsplan Gewerbegebiet Koppengässle nochmals in eine Offenlage.

Aichhalden - Die geänderte Planung hat zur Folge, dass der im März dieses Jahres gefasste Satzungsbeschluss vom Gemeinderat in der jüngsten Sitzung aufgehoben und das Verfahren wieder neu aufgenommen wurde. Wie Bürgermeister Michael Lehrer erläuterte, sei es der Gemeinde gelungen, zusätzliche Flächen zu erwerben. Dadurch müsse deutlich weniger Straße gebaut werden und spare Erschließungskosten.

Keine Ringstraße mehr

"Der Bebauungsplan wird hauptsächlich für potenzielle gewerbliche Bauherren aus dem Ort entwickelt. Wenn jedoch ein auswärtiger Betrieb bei uns anfragt und Flächen erwerben will, werden wir ihn nicht abweisen", stellte der Bürgermeister klar. Wie Planer Sebastian Rolfes erläuterte, sei in der geänderten Planung keine Ringstraße mehr berücksichtigt. Es bestünde lediglich eine Verbindung zur Kreisstraße 5531. Auch eine spätere Verbindung in Richtung Nordosten sei gestrichen worden.

Neuer Umweltbericht

Obwohl sich sonst nicht viel geändert habe, sei der Umweltbericht mit Bilanzierung komplett überarbeitet worden. Der Ausgleichsbedarf werde teilweise im Geltungsbereich erbracht, ein Großteil über das Ökokonto der Gemeinde ausgeglichen. Sofern durch die erneute Offenlage keine gravierenden Anregungen von Behörden und Träger öffentlicher Belange eingingen, wovon er ausgehe, könne zeitig ein endgültiger Satzungsbeschluss gefasst werden. "Weil die Stadt Schramberg in ihrer Funktion als Verwaltungsgemeinschaft den Flächennutzungsplan (FNP) noch nicht bearbeite hat, dafür muss man ihr dankbar sein", schmunzelte der Planer. Sämtliche erforderliche Beschlüsse – Aufhebung des Satzungsbeschlusses vom 2. März 2022, Billigung des geänderten Entwurfs sowie erneute Offenlage – fasste das Ratsgremium einstimmig.

Info:

Für das 8,73 Hektar große Plangebiet des Bebauungsplans Koppengässle muss die Gemeinde für den Eingriff in Natur und Landschaft einen ökologischen Ausgleich in Höhe von rund 780  000 Ökopunkte erbringen. Teilweise können Ökopunkte von örtlichen Landwirten erworben werden. Ein Großteil wird jedoch planextern durch verschiedene Maßnahmen über einen Flächenpool über das Ökokonto ausgeglichen. Hierzu zählen die Entwicklung von Magerwiesen mit Obstbaumreihe, Herstellung von Buntbrachen und Nasswiese, Waldumbau sowie ein ganzer Maßnahmenkomplex im Gewann Untere Hau.