15 Beschäftigte protestieren in Oberndorf nahe des SRH Krankenhauses. Foto: Wagner

Deutliches Lohnplus und höhere Ausbildungsvergütungen gefordert. Autofahrer zeigen sich durch Hupen solidarisch.

Mit einer Plakat-Protestaktion an der Neckarstraße beim SRH Krankenhaus in Oberndorf zeigten 15 Beschäftigte am Montagnachmittag für ihre Forderungen im Tarifkonflikt zwischen "ver.di" und der SRH-Holding Gesicht.

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Oberndorf - Mit der Protestaktion wollten die Beschäftigten vor der nächsten Verhandlungsrunde am 28. Januar der Arbeitgeberseite trotz beziehungsweise auch wegen der Pandemie-Situation signalisieren, dass die Kollegen von ihrem Arbeitgeber eine deutliche Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen erwarten, erklärt Gewerkschaftssekretär Thomas Weisz von "ver.di Südbaden Schwarzwald".

Deutliches Lohnplus und höhere Ausbildungsvergütungen gefordert

"Ver.di" fordert in der Tarifrunde für die rund 8500 Beschäftigten der SRH-Kliniken ein deutliches Lohnplus und höhere Ausbildungsvergütungen. "Was sie tagtäglich leisten, wird durch die Pandemie einmal mehr allen deutlich", so Weisz. "Die Beschäftigten haben die klare Erwartung, dass ihre verantwortungsvolle Arbeit entsprechend honoriert wird."

Im Einzelnen fordert "ver.di" in der Tarifrunde eine Anhebung der Tabellenentgelte um 6,5 Prozent, mindestens aber 180 Euro mehr pro Monat. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 6,5 Prozent steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.

Auch Nachtzuschlag soll steigen

Zudem wird die Erhöhung des Nachtzuschlags von jetzt 20 Prozent auf 30 Prozent und ein Überstundenzuschlag in Höhe von 25 Prozent gefordert. Der Aufforderung der Protestierenden in Oberndorf, sich mit Hupen solidarisch zu zeigen, leisteten nahezu alle Fahrzeugführer Folge und unterstützten damit die Forderungen.

Von den Beschäftigten war unisono zu hören, dass man mit der gegenwärtigen Situation nicht zufrieden ist. Der Beruf sei durch schlechte Bezahlung und Überstunden, bedingt durch Personalknappheit, unattraktiv geworden. Der dringend benötigte Nachwuchs fehle, da sich die Jugendlichen anderweitig orientierten. Zudem fühle man sich auch von der Politik im Stich gelassen.