Die Unterstützung bei Hausaufgaben ist ein wichtiger Bestandteil der sozialpädagogischen Intensivhilfe im Kreis Rottweil. Foto: © Robert Kneschke­– stock.adobe.com

An einer verlässlichen Tagesstruktur mangelt es Kindern vielerorts. Im Kreis Rottweil sollen die sozialpädagogischen Intensivhilfen dem entgegenwirken.

Kreis Rottweil - Der Bedarf an sozialpädagogischen Intensivhilfen wird im Kreis Rottweil immer größer. Dieses Angebot richtet sich an Kinder mit besonderen Startschwierigkeiten.

Plätze werden stetig aufgestockt

Tamer Öteles, Vorstand der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten (LFA), betont in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses, dass es bis vor drei Jahren in Rottweil lediglich zwölf Plätze in der sozialpädagogischen Intensivhilfe gab. Jetzt sind es bereits 18. In Schramberg stehen weitere zwölf Plätze zur Verfügung und in Oberndorf ebenfalls zwölf. Schramberg soll demnächst auf 18 Plätze aufgestockt werden.

Eine verlässliche Tagesstruktur

Die sozialpädagogischen Intensivhilfen sorgen dafür, dass die Kinder eine verlässliche Tagesstruktur geboten bekommen. "Nach dem Schulunterricht kommen die Kinder zu uns in die Predigerstraße 46, sie bekommen ein Mittagessen, das eine Hauswirtschafterin für sie beziehungsweise mit ihnen zubereitet, dann haben wir Lernzeit und Hausaufgabenunterstützung. Abschließend bieten wir ein Vesper an." Unter der Woche geht das Angebot bis 17 Uhr. Auch in den Ferien soll es wieder Angebote geben. "Wir gehen beispielsweise zusammen ins Aquasol oder in den Kletterpark", so Öteles. Die betreuten Kinder sind zwischen sieben und zwölf Jahren – in Ausnahmefällen auch mal 13 oder 14.

Von anderen Kreisen beneidet

Die Achert-Schule in Rottweil ist neben der Ivo-Frueth-Schule in Oberndorf und der Peter-Meyer-Schule in Schramberg eine von drei Schulen, an denen die sozialpädagogische Intensivhilfe im Kreis angeboten wird.

Angela Jetter, Dezernentin für Soziales, Jugend und Versorgung im Kreis Rottweil, merkt stolz an: "Um die sozialpädagogischen Intensivhilfen werden wir von anderen Kreisen teilweise beneidet." Das Angebot soll dazu beitragen, erklärt Öteles, dass Kinder nicht aus ihren Familien herausgenommen werden müssen. Gleichzeitig werde eine intensive Betreuung und Förderung gesichert.

Auch um Kindeswohlgefährdung gehe es in einigen Fällen, sagt Öteles. "Es sind oft Härtefälle, die unter die Haut gehen." Man versuche, ambulant zu unterstützen, um zu verhindern, dass es ein stationärer Fall wird.