Der zweite Bauabschnitt für vier weitere Mehrfamilienhäuser auf dem früheren Saba-Areal in Villingen ist bei der Stadt zur Genehmigung eingereicht worden. Foto: Ten Brinke

Die Wiederbelebung des Saba-Areals in einen Wohn- und Gewerbestandort wird durch das Immobilienunternehmen Ten Brinke vorangetrieben. Am Dienstagabend erläuterten die Verantwortlichen den aktuellen Stand und die Pläne im Technischen Ausschuss.

VS-Villingen - Bekanntlich entstehen nach dem aufwendigen Abbruch in einem ersten Schritt Bürogebäude und Wohnbebauung, weitere Gebäude sind vorgesehen. In der Sitzung des Technischen Ausschusses äußerten sich die Gremiumsmitglieder zu den Plänen.

So bemerkte Dietmar Wildi (CDU) den grundsätzlichen Unterschied zur Quartiersentwicklung Oberer Brühl, wo der Gemeinderat in viele Entwicklungsprozesse deutlich tiefer involviert sei. "Das ist hier ja nicht der Fall." Innerhalb seiner Fraktion finde man es schade, dass dieses Gebiet quartiersweise entwickelt wird. "Wir hätten es gut gefunden, wenn man das zusammen vorgestellt hätte" – nachdem man mit Ten Brinke schon rund zwei Jahre in Gesprächen und Planungen sei. Deshalb sei nun natürlich die große Frage innerhalb der Fraktion, "ob wir hier noch die Chance haben, mehr Infos über die Details zu bekommen?", erkundigte sich Wildi.

Parken, PV-Anlagen und Baustandards

Der Nachfrage schloss sich Cornelia Kunkis direkt an: "Wir freuen uns über jeden Investor in der Stadt, hätten dann aber auch Wünsche." Die Grünen-Stadträtin wollte zunächst wissen, wie viele Wohnungen insgesamt geplant sind, welchen energetischen Standard diese haben werden und ob Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern zur Eigenstromnutzung geplant sind? Bernd Lohmiller stellte für seine SPD-Fraktion die Frage nach der Anzahl der geplanten Parkflächen in Tiefgarage und oberirdisch.

Angelique Ahn, Leiterin des Stadtplanungsamtes, erklärte in Bezug auf den Einfluss, den der Gemeinderat noch auf das Projekt nehmen kann: "Für die bereits in Bau befindlichen Gebäude gibt es einen gültigen Bebauungsplan." In diesem Bebauungsplan seien damals nicht etwaige Vorgaben wie KfW40-Standard oder ähnliches gemacht worden. Der neue Bebauungsplan für das weitere Areal, der noch gemacht werden müsse, soll als Angebots-Bebauungsplan beschlossen werden. "Das heißt, dass wir später relativ viele Dinge mit der Firma Ten Brinke in einem städtebaulichen Vertrag regeln können", erläuterte Ahn. Sie gehe davon aus, dass die Stadt entsprechende Vorgaben machen kann. Ob das in dem Umfang, wie es beim Areal Oberer Brühl der Fall ist, sein wird, sei eher schwierig. "Es ist ja nicht unsere Fläche", weist Ahn auf das Grundstückseigentum hin.

Konkrete Zahlen fehlen noch

Kai Engesser von der Firma Ten Brinke berichtete, dass die beiden aktuellen Wohnbauabschnitte und das Bürogebäude im KfW55-Standard gebaut werden – so wie im gültigen Bebauungsplan vorgegeben. In die Tiefe der geplanten Bebauung kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch gar nicht gegangen werden. "Wir haben jetzt mal grob Baublöcke dargestellt, dass man einfach eine Diskussionsgrundlage hat, um sich über Höhen und Massen zu unterhalten. Aber das wird tatsächlich erst in den nächsten Schritten abgestimmt", erklärt Engesser.

Zu der Anzahl der Wohneinheiten konnte Kai Engesser ebenfalls keine klare Aussage machen. "Wenn wir aber sehen, dass wir bei den ersten beiden Bauabschnitten zusammen 230 Wohneinheiten haben, werden wir bestimmt alles in allem um die 400 Wohneinheiten haben." Der überwiegende Teil seien Mietwohnungen, so auch die ersten 230. "Da kommt sicherlich noch das eine oder andere Mietwohnungsbaugebäude dazu. Und im inneren Kern werden wir in Richtung Eigentumswohnungen gehen", stellte Engesser die Pläne vor.

Tiefgaragen und oberirdische Stellplätze

Zur Parksituation im bereits im Bau befindlichen Bereich berichtete Engesser, dass rund 50 oberirdische Stellplätze vorgesehen sind. Hinzu kämen etwa 80 oder 90 Tiefgaragenplätze. Im nächsten Bauabschnitt seien unter vier Häusern zwei große Tiefgaragen vorgesehen, allerdings würden oberirdisch sowohl für Anwohner als auch für Besucher Plätze eingeplant. "Der überwiegende Teil der Stellplätze werden sicherlich unterirdisch sein." Außerdem sollen die zukünftigen Häuser mit KfW40-Standard und besser gebaut werden, ebenso würde dann auch Photovoltaik ein Thema werden, was bei den aktuellen Bauten nicht der Fall ist. Ebenso werde E-Mobilität für Gewerbe und Anwohner an Bedeutung gewinnen.