Eine Planänderung zeichnet sich in Rotfelden ab: Statt des urzeitlichen "Amotosaurus rotfeldensis" könnte im Gebäude der ehemaligen neuapostolischen Kirche am Ortsrand von Rotfelden eventuell das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit einem Tagespflege-Angebot einziehen.
Ebhausen - Der Gemeinderat hatte in diesem Gebäude bisher das Projekt "Trias-Museum" vorgesehen, nachdem ganz in der Nähe beim ehemaligen Steinbruch prähistorische Funde aus dem Erdmittelalter einst für Schlagzeilen gesorgt hatten. Doch zwischenzeitlich ist das Vorhaben ins Stocken geraten. "Das Trias-Museum ist mehr oder weniger tot, da muss man Realist sein", erklärt Rotfeldens Ortsvorsteher Karl Lang.
Im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzeptes wurden ohnehin bereits Vorstellungen hinsichtlich einer Tagespflege diskutiert. Die Verwaltung würde solchen Überlegungen durchaus den Vorzug geben – auch wenn klar sei, dass eine Tagespflege mit einem Mindestumfang von zehn bis 15 Plätzen in Rotfelden wirtschaftlich nicht einfach darzustellen wäre, so Volker Schuler in der Gemeinderatsvorlage. So wurde mit dem DRK als möglichem Betreiber Kontakt aufgenommen, und dort kann man sich ein Engagement unter entsprechenden Rahmenbedingungen grundsätzlich vorstellen. Durch das Förderprogramm "Innovation durch Pflege 2022" können seit neuestem auch Zuschüsse für die Investition beantragt werden, wie aus der Verwaltungsvorlage hervorgeht.
Nicht ausreichend dimensioniert
Allerdings ist das bestehende Gebäude mit seiner Grundfläche von rund 160 Quadratmetern im jetzigen Zustand nicht ausreichend dimensioniert, was einen Anbau nötig machen würde, um auf die benötigten 280 Quadratmeter zu kommen. Zusammen mit den erforderlichen Umbauarbeiten im Bestand rechnet man im Rathaus mit Kosten von 425 000 Euro. Als Zuschüsse könnten 180 000 Euro veranschlagt werden, so dass 265 000 Euro im Gemeindehaushalt dargestellt werden müssten. Über die Miete wäre eine Refinanzierung in 20 bis 25 Jahren möglich. "Wir werden nie eine Sicherheit haben, dass es sich rechnet", warf Bürgermeister Volker Schuler die Frage auf, "ob wir da ins Risiko gehen". Von Seiten der Verwaltung wurde auf jeden Fall vorgeschlagen, Entwurfspläne für eine Tagespflege ausarbeiten zu lassen. Die Grundrisse müssten allerdings multifunktional gestaltet werden, um eventuell eine andere Nutzung zu ermöglichen.
Grundsätzlich begrüßte der Ebhauer Gemeinderat die Gedankenspiele für eine stationäre Tagespflege in Rotfelden und ermächtigte die Verwaltung dazu, entsprechende Pläne ausarbeiten zu lassen. Gleichzeitig soll eine Art "Seniorennachmittag" mit dem DRK quasi als Versuchsballon und Testlauf vorgeschaltet werden, um den Bedarf einschätzen zu können. "Tendenziell steigt die Nachfrage an solchen Angeboten", weiß Bürgermeister Volker Schuler.
In diese Richtung tendierte ebenso Rotfeldens Ortsvorsteher. So sehe der Ortschaftsrat das Thema Tagespflege grundsätzlich positiv – doch "bevor wir da Geld investieren, sollte erst mal der Bedarf ermittelt werden", so Karl Lang. Wie SDW-Gemeinderat Heinz Hinsche mit Blick auf den demografischen Wandel ergänzte, sei die Schaffung solcher Angebote sinnvoll. Denn bei der Tagespflege handele es sich nicht um "die Bespaßung älterer Bürger", und so glaubt Hinsche, dass "der Bedarf da ist".