2024 ist das Jahr des Sports: Mit der Fußball-EM und den Olympischen Sommerspielen stehen zwei sportliche Großereignisse auf dem Programm. Doch für VS könnte es noch ein weiteres geben: So gibt es Pläne, das Radrennen Deutschland-Tour in die Stadt zu bringen. Ein Wermutstropfen: Die „Lange Tafel“ muss wohl ausfallen.
Mit zwei der weltweit größten Sportereignisse – der Fußball Europameisterschaft und der Olympischen Sommerspiele in Paris – steht der Sommer 2024 in Europa ganz im Zeichen des Sports.
Das Stadtmarketing Villingen-Schwenningens mit der Wir VS GmbH möchte daran Teil haben und die Stadt als Etappenort der Deutschland-Tour – das deutsche Pendant der Radsportrennen Tour de France – etablieren. Das geht aus einer Vorlage des Verwaltungs- und Kulturausschusses hervor.
Die Deutschland Tour findet, ebenso wie die Tour de France, jährlich circa zwei Wochen nach dieser statt. 2024 ist diese vom 22. bis 25. August. Organisator ist die Gesellschaft zur Förderung des Radsports in Deutschland, eine Tochter der Amaury Sport Organisation (A.S.O.), unter anderem eine Veranstalterin der Tour de France.
Bei der Deutschland-Tour handele es sich ebenfalls um ein Profiradrennen, bei welchem die, aus der Tour de France bekannten Teams mit ihren Rennradfahrern teilnehmen. In diesem Jahr hat die Straßen-DM in Bad Dürrheim und Donaueschingen stattgefunden.
Da es sich um das erste Rennen nach der Tour de France handele, sei laut den Ausführungen des Stadtmarketings der Zeitpunkt für ein hohes Publikums- und Medieninteresse ideal.
VS als „optimaler Rahmen und tolle Kulisse“
So stehen das Stadtmarketing und die Wir VS GmbH seit einigen Monaten im Austausch mit dem Veranstalter. Als „Tor zum Schwarzwald“ sei VS geografisch ideal, außerdem biete die Stadt mit ihrer Größe, Infrastruktur und „touristischen Highlights“ einen „optimalen Rahmen und eine tolle Kulisse“ für das Radsport-Rennen.
Nach heutiger Planung sei für VS am Samstag, 24. August 2024, die Zielankunft der dritten Etappe und am Folgetag Start der letzten Etappe zum Deutschland Tour-Finale vorgesehen. Die Stadt habe sich bewusst als Ziel- und Startetappe entschieden, um „beide Stadtteile in diese Großveranstaltung miteinzubinden“. Die finale Etappenplanung ergebe sich im Herbst diesen Jahres.
Erhoffte Medienpräsenz
Durch die sehr hohe Medienpräsenz wie etwa Live-Berichterstattung im TV, kombiniert mit einer nach den Worten des Stadtmarketings „hohen zu erwarteten gesamtgesellschaftlichen Aufmerksamkeit auf das Thema Sport durch eine Vielzahl an Sportereignissen in 2024“, werde für die Stadt Villingen-Schwenningen ein starker Anstieg der Bekanntheit sowie eine direkte und indirekte Förderung des Standorts, vor allem im Bereich Tourismus erwartet, wie es aus der Beschlussvorlage hervorgeht.
Die Berichterstattung in Printmedien, Fernsehen und Online-Plattformen sowie eine TV-Live-Übertragung des Rennens im öffentlich-rechtlichen Fernsehen schaffe eine „deutschlandweite Medienpräsenz“ und allein durch Fahrer, Teams, Organisatoren und Sponsoren sollen rund 400 Hotelbetten in der Region belegt werden. Zuschauer werden circa 20 000 erwartet – wenn jeder Zuschauer rund 40 Euro pro Tag etwa in der Gastronomie ausgeben würde, wäre laut den Vorstellungen des Stadtmarketings eine „Wertschöpfung von circa 800 000 Euro“ möglich, von der etwa die Gastronomie, aber auch etwa der Einzelhandel profitieren könnte.
„Lange Tafel“ muss erneut verschoben werden.
Bereits im Vorfeld und zur Vorbereitung sei eine Abstimmung mit allen beteiligten Fachämtern und externer Dienstleister zur Umsetzung und Realisierbarkeit geführt worden. Übereinstimmend sei demnach bereits die „grundsätzliche Durchführbarkeit“ bestätigt und eine entsprechende Unterstützung in den Sommermonaten und der Ferienzeit zugesichert worden.
Sollte die Deutschland-Tour also Halt in Villingen-Schwenningen machen, müsse jedoch die „Lange Tafel“, die bereits aufgrund des Jubiläumsjahres verschoben wurde, auf das Jahr 2025 verlegt werden. So stehe diese nicht mit dem geplanten Sport-Themenjahr „im Einklang“. Den Erfahrungswerten vorangegangener Veranstaltungen konnte eine erste Grobkalkulation erstellt werden. So werden laut Schätzungen Mittel von rund 620 000 Euro notwendig.