In der Krokusschule in Bad Teinach-Zavelstein sensibilisiert das „Klima-Kochtheater“ die Kinder für den Klimawandel. Das Ziel ist es, die arme, kranke Erde von ihren Pflastern zu befreien und zu „heilen“. Foto: Menzler

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord startet ein Pilotprojekt. In zwei Naturparkkindergärten und zwei Naturparkschulen – darunter die Krokusschule in Zavelstein – lernen die Kinder spielerisch den Klimawandel und eine gesunde Ernährung kennen.

„Hilfe, unsere Erde ist krank und braucht Heilung“: Darum ging es in den letzten Wochen im Unterricht der ersten Klasse an der Krokusschule in Zavelstein. Das Pilotprojekt „Klima-Kochtheater“ soll Kinder für gesunde Ernährung und den Klimawandel sensibilisieren.

In vier Modulen lernen sie wie der „kranken Erde“ – eine symbolische Plüsch-Erde mit Pflastern – geholfen werden kann. Unter anderem, indem sie sich gesund ernähren, auf regionale Zutaten achten und dementsprechend nachhaltig dem Klimawandel entgegenwirken. Und immer mit dabei war die Clownin Pimmi. Sie wird verkörpert von Christina Schmidt, Landwirtin, die mit den Kindern alles interaktiv und spielerisch erarbeitet.

Alles über den Klimawandel lernen

Theorie In der ersten Einheit geht es darum für den Klimawandel zu sensibilisieren – wie entstand dieser, wie macht er die Erde krank, erläutert Gundi Woll, Pressesprecherin des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Denn dieser rief das Pilotprojekt in Baden-Württemberg ins Leben. Außerdem wird zusammen besprochen, wie der „kranken Erde“ geholfen werden kann.

Vielleicht ja mit der richtigen Medizin – den sogenannten „Wandelwaffeln“.

In der zweiten und dritten Einheit geht es dann ans Zutaten beschaffen. Woher bekommen die Schüler gesunde, regionale Zutaten für einen Waffelteig? „Dabei sprechen die Kinder besonders über Eier, Milch und Mehl“, betont Woll. Und auch darüber, woher diese Zutaten klimafreundlich und nachhaltig zu bekommen sind.

Praxis In der letzten Einheit geht es dann endlich ans Waffeln zubereiten, daran, das Gelernte Revue passieren zu lassen und endlich die „kranke Erde“ zu heilen. Pimmi lässt sich von den Kindern dabei nochmals erklären, worauf man achten muss, was man braucht und wie sich nachhaltige Ernährung auf den Klimawandel auswirken kann.

Reges Mitmachen im Klassenzimmer

„Oh, ich weiß das. Ich weiß das“, heißt es von mehreren Schülern. Im Klassenzimmer herrscht reges Treiben, jeder will zeigen, was er gelernt hat und mitmachen. Dafür wird erstmal ein Kochhut aus einer Zeitung gebastelt, dann die Zutaten inspiziert und schließlich der Teig zusammengerührt. „Darf ich den Teig umrühren?“, ruft es aus verschiedenen Ecken des Klassenzimmers.

Pimmi hilft dann, die Waffeln im heißen Eisen zu backen und letztendlich der Erde als Medizin zu geben. Dann können endlich die Pflaster von der Erde entfernt werden und gemeinsam gefeiert werden. Schließlich dürfen die vielen „Wandelwaffeln“ nicht schlecht werden.

Projekt Und so findet das Projekt sein Ende. Insgesamt hat der Naturpark diese an zwei Naturparkschulen in Zavelstein und Dobel und an zwei Naturparkkindergärten in Oberwolfach (Ortenaukreis) und Dornhan (Kreis Rottweil) getestet. Nun fehlt noch die Evaluierung bis Ende Juni. „Das Ziel ist es, das Projekt weiterzuführen und auf viele Schulen und Kindergärten auszuweiten“, betonen Woll und Projektmanagerin Manuela Riedling vom Naturpark. Geplant ist das Projekt „Klima-Kochtheater“ für Vorschulgruppen sowie Erst- und Zweitklässler. Doch auch für Dritt- und Viertklässler gibt es schon Pläne. Das Projekt „Klima-Kochtopf“ steckt allerdings noch mitten in der Entwicklung.