Lärmmindernder Asphalt doppelt so teuer wie der normale
Der Einbau ist um einiges teurer als beim normalen Asphalt. Laut Peter Spiegelhalter vom Straßenbaureferats des Regierungspräsidiums Freiburg rechnete man 2017 bei den konventionellen Materialien mit sechs Euro pro Quadratmeter. Der lärmarme Asphalt ist mit zwölf Euro pro Quadratmeter ist doppelt so teuer. Der Abschnitt hat eine Größe von circa 21 000 Quadratmetern, was 252 000 Euro in der Gesamtsumme entspricht. Auch die Art und Weise des Einbaus unterscheidet sich von dem konventionellen Asphalt. So wird dieser mit vier Zentimeter dicke aufgetragen - das lärmreduzierende Material hat einen etwas anderen Unterbau und die Dicke beträgt nur drei Zentimeter, sonst würde die Lärmreduzierung nicht funktionieren.
Überwacht wird das Projekt von einem externen Ingenieurbüro. Dieses macht in etwa ein Mal pro Jahr eine Probefahrt mit einem speziell ausgerüsteten Fahrzeug, bei welcher die Lärmemission gemessen wird. Dabei wird der so genannte DStro-Wert im Bezug auf die Werte vor dem Einbau des lärmmindernden Asphalts ermittelt . In der Definition ist dies der Mittelwert einer Messreihe auf Fahrbahnbelägen, der die Lärmminderung angibt.
Die letzte Messung dieser Art wurde im Frühjahr durchgeführt, die Ergebnisse liegen dem Referat Straßenbau Ost, zu dem dieses Projekt gehört, noch nicht vor, sie sollen Ende des Jahres eintreffen.
In der Zusammenfassung der vorigen beiden Fahrten bewertet das Ingenieurbüro die Geräuschminderung durch den neu aufgebrachten Fahrbahnbelag als gut. Bei der ersten Fahrt wurde eine Minus von fünf Dezibel für den DStro-Wert ermittelt. "Dieser Wert hätte damals höher sein können", kommentierte Spiegelhalter.
Belag funktioniert nur bei einer Dicke von drei Zentimetern
Mit der Dicke des Belags habe der Wert nichts zu tun betont er. Bei der zweiten Fahrt wurden Minus sechs Dezibel gemessen und dieser gesunkene Wert überraschte dann doch. Denn damit hatte niemand gerechnet.
Ob sich nun dieser Trend der Reduzierung fortsetzt, dafür müssen die Ergebnisse der dritten Befahrung abgewartet werden. Sollte der Wert erneut sinken, will man bei den Kollegen in Stuttgart nachfragen, ob man dort dieses Phänomen kenne, da man dort hat einfach mehr Erfahrung habe. Ein Punkt der große Bedenken im Vorfeld verursachte, war die Frostbeanspruchung. Lärmmindernde Asphalte haben einen höheren Hohlraumgehalt, sie sind somit offenporiger und darin kann sich mehr Wasser als in einem normalen Asphalt sammeln – in der Folge ist die Gefahr größer, dass Frostaufbrüche entstehen. Hinzu kann auch kommen, dass sich dieser Hohlraumgehalt mit Abrieb, Staub und sonstigen Kleinmassen verfüllen kann und so die Lärmreduktion vermindert wird, erklären die Fachleute. Bezüglich Witterung kommentierte Spiegelhalter, dass die Frostbeanspruchung in den vergangenen Jahren nicht so stark war wie früher, da die Winter milder waren.
Wenn man zum Abschluss zum Ergebnis kommt, dass sich der lärmmindernde Asphalt bewährt, werde man mit Sicherheit auch prüfen, ob man diesen an weiteren Stellen einbaut, wo es eine Randbebauung an solch stark befahrenen Straßen gebe.
Kommentare
Artikel kommentieren
Bitte beachten Sie: Die Kommentarfunktion unter einem Artikel wird automatisch nach sieben Tagen geschlossen.