Neu und vermutlich deutschlandweit einzigartig: Ausbildungsleiter Trudpert Schweikart und Flugschülerin Katharina Mittler beim Start zur Pilotenausbildung in der historischen Klemm 107 C. Ein Stück lebendige Luftfahrtgeschichte in Eutingen. Foto: Oliver Braitmaier

Die Luftsportgemeinschaft Hanns Klemm bietet in Eutingen Pilotenausbildung auf historischen Flugzeugen.

Die Luftsportgemeinschaft Hanns Klemm (LSG) geht neue Wege in der Pilotenausbildung: Künftig können angehende Pilotinnen und Piloten nicht nur auf modernen Schulflugzeugen, sondern auch auf historischen Klemm-Flugzeugen das Fliegen erlernen, ein deutschlandweit wohl einzigartiges Angebot.

 

„Wir wollen nun auch die Schulung auf den historischen Klemm-Flugzeugen ermöglichen“, erklärt Trudpert Schweikart, Ausbildungsleiter der LSG. „Dieser Schritt liegt nahe, denn wir verfügen über eine beeindruckende historische Flotte und fühlen uns dem Erbe von Hanns Klemm verpflichtet. Sein Ziel war es, möglichst vielen Menschen das Fliegen auf seinen leichten Schulflugzeugen zu ermöglichen.

Grundprinzipien des Leichtflugzeugbaus erkannt

Besonders bemerkenswert ist, dass er bereits in den 1930er-Jahren die Grundprinzipien des Leichtflugzeugbaus erkannte und konsequent umsetzte. Unsere historischen Maschinen fliegen sich daher auch heute noch modern, effizient und kostengünstig.“

Ausbildungsflugzeug ist die Klemm 107 C, Baujahr 1959. Darüber hinaus beherbergt der Verein eine weitere Klemm 107C von 1958 und eine Klemm 25 von 1934, das drittälteste zugelassene Flugzeug Deutschlands. Auch wenn letztere heute nicht mehr für die Ausbildung genutzt wird, war sie ursprünglich genau dafür gedacht. Eine weitere Klemm 107 C wird in der Werkstatt auf der Hulb gerade liebevoll restauriert.

„Ich freue mich sehr über diese Möglichkeit“, sagt Katharina Mittler, die erste Pilotschülerin. „Es ist etwas ganz Besonderes, auf solch historischen Flugzeugen ausgebildet zu werden und gleichzeitig Teil einer so engagierten Gemeinschaft zu sein.“

Neben den historischen Maschinen stehen für die Ausbildung auch mehrere Ultraleichtflugzeuge sowie weitere klassische Flugzeuge der sogenannten Echo-Klasse zur Verfügung. Damit können sowohl die Privatpilotenlizenz PPL-A als auch der UL-Schein erworben werden.

Brücke zwischen Tradition und Moderne

Mit dem neuen Ausbildungsangebot schlägt die LSG eine Brücke zwischen Tradition und Moderne und macht das Fliegen auf den Spuren von Hanns Klemm für die nächste Generation erlebbar, wie es in einer Mitteilung heißt. Und weiter: „Damit setzt der Verein ein starkes Zeichen für gelebte Luftfahrtgeschichte und einen lebendigen Vereinsgeist.

Anmeldung und weitere Informationen gibt es auf der Website des Vereins: www.lsghannsklemm.de

Der Verein

Die Luftsportgemeinschaft Hanns Klemm
(LSG) wurde am 10. Oktober 2020 gegründet und entstand aus dem Zusammenschluss der „Flugsportgruppe Hanns Klemm Böblingen-Calw“ und des „Flugsportvereins Rottenburg-Horb-Eutingen“.

Der Verein
hat rund 160 Mitglieder und betreibt acht Motorflugzeuge, drei Ultraleichtflugzeuge, ein Reisemotorsegler und sieben Segelflugzeuge.

Die LSG
hat ihren Sitz in Böblingen und fliegt auf dem Flugplatz in Eutingen im Gäu.