Aufatmen in Schura: Die beiden ursprünglich im Regionalplan enthaltenen Gebiete für den Bau von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen – hier Lange Äcker – sind im zweiten Planentwurfe nicht mehr vorhanden. Foto: Ingrid Kohler

Ortsvorsteher Wolfgang Schoch ist sehr erleichtert, dass die beiden ausgewiesenen Gebiete in Schura für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen aus dem Entwurf des Regionalplans gestrichen wurden. Wie es dazu kam, berichtete er im Ortschaftsrat.

Ortsvorsteher Wolfgang Schoch stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, als er in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates zum Tagesordnungspunkt „Regionalplan Photovoltaik“ kam.

 

Er blickte aber zunächst gut ein Jahr zurück, als der Ortschafts- und danach auch der Gemeinderat den Plänen des Regionalverbands Schwarzwald-Baar-Heuberg der Fortschreibung in Sachen Windkraft zugestimmt hatten.

„Auf Schura bezogen sah die Regionalplanung die Ausweisung einer Fläche im Waldgebiet im Gewann Brühl, zwischen der Kreisstraße nach Aldingen und der Kreisstraße nach Spaichingen vor für drei Windräder“. Ob eine solche Anlage tatsächlich in diesem Gebiet in Angriff genommen werde, könne heute noch nicht prognostiziert werden, so Schoch. „Im Grundsatz geht es um die Gewinnung regenerativer Energien, bei deren Ausbau das Land Baden-Württemberg bekanntlich noch Nachholbedarf hat“.

Thematik erwartet

Klar sei damals schon gewesen, dass in der Folge auch die Thematik Photovoltaik komme, „dies allein aufgrund des fortschreitenden Klimawandels und der Versorgungsunsicherheit bei der Energieversorgung“. Deshalb habe im Rahmen der regionalen Planungsoffensive die Landesregierung die planerische Sicherung von Flächen für ein Ausbauprogramm beschlossen.

Für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, also die Landkreise Schwarzwald-Baar, Rottweil und Tuttlingen, bedeutet dies, eine Fläche von mindestens 506 Hektar für Freiflächen-Photovoltaik (FFPV) zu sichern. In Kombination zu bereits bestehenden FFPV-Anlagen ergebe sich somit eine Gesamtfläche von 849 Hektar. Im ersten Entwurf habe der Plan so ausgesehen, dass in Schura das Gebiet Lange Äcker, Schottenäcker und Untere Breite sowie Unterer Brühl, Schuhwiesen und Oberer Brühl für die weitere Planung von FFPV-Anlagen vorzusehen waren Im Ergebnis hätte dies dazu geführt, dass zumindest einem der ortsansässigen Landwirte die Grundlage zum Weiterbetrieb der Landwirtschaft entzogen würde, so Schoch.

„Gegen diesen aus meiner Sicht etwas blauäugigen und wenig durchdachten Planentwurf haben wir uns seitens der Stadt gewehrt, ohne zuvor den Ortschaftsrat mit einbezogen zu haben“. Auf der Gemarkung der Kernstadt hatte der Regionalverband keine Flächen für FFPV-Anlagen vorgesehen. Konkret hätte dies bedeutet, dass Schura neben der angedachten Windkraftanlage zusätzlich mit FFPV-Anlagen „befrachtet“ worden wäre. Im zweiten Planentwurf, der veröffentlicht wurde und seit dem 14. April bis zum 13. Mai in der Geschäftsstelle des Regionalverbands in Villingen-Schwenningen eingesehen werden kann, ist die Gemarkung Schura mit der Ausweisung von FFPV-Anlagen nicht mehr vorgesehen, auch nicht die Stadt Trossingen.

„Etwas blauäugiger Entwurf“

„Damit ist uns eine schwere unangenehme Angelegenheit erspart geblieben“, betonte der Ortsvorsteher, denn „die Diskussion über dieses Thema hätte bei uns alles bisherige in den Schatten gestellt – diesen Krieg hätte ich nicht führen wollen.“