Die Energie der Sonne vom Dach – der Agenda-Arbeitskreis Klimaschutz setzt sich für eine Indach-Photovoltaikanlage beim Parkhaus-Neubau auf der Groß’schen Wiese ein. Foto: Nädele

Sonnenstrom vom Dach – das soll es beim neuen Parkhaus auf der Groß’schen Wiese geben. Der Agenda-Arbeitskreis Klimaschutz sieht dabei aber mehr Potenzial.

Rottweil - Energiekrise und die Hitzerekorde dieser Tage – da fühlen sich jede Stadtverwaltung und jeder Gemeinderat bestätigt, die im Moment bei Neubauprojekten an eine Photovoltaikanlage gedacht haben. Ein aktuelles Beispiel in Rottweil: der geplante Neubau des Parkhauses auf der Groß’schen Wiese. Solarmodule mit insgesamt 350 kWp Leistung auf einem begrünten Dach soll es erhalten.

Eine gute Idee kann noch besser werden

Einer, der sich mit diesem Bauvorhaben bereits geraume Zeit beschäftigt, ist Johannes Haug vom Arbeitskreis Klimaschutz der Lokalen Agenda 21. In Sachen Sonnenstrom ist er ein Urgestein in Rottweil mit viel Erfahrung und Fachwissen. Nicht zum ersten Mal setzt er sich erfolgreich für Photovoltaiklösungen ein. Der Agenda-Arbeitskreis schreibt sich etwa auf die Fahne, beim Gefängnisneubau im Esch dafür verantwortlich zu sein, dass die Anlage auf dem JVA-Dach fast 1000 Kilowatt mehr Leistung haben wird, als ursprünglich geplant.

Indach-Anlage mit größerer Leistung

Nun meldet sich Haug zur Planung des Parkhauses Zentrum. Seine Idee: Anstelle eines begrünten Daches, auf das PV-Module gestellt werden, könnte eine Indach-Anlage gewählt werden. Hier ersetzen die Module das Dach. Das sei nicht nur kostengünstiger, etwa weil die statischen Anforderungen geringer sind, sondern es könnten überdies bis zu 550 kWp installiert, sprich 200 000 Kilowattstunden mehr Strom erzeugt werden.

Bei allem Verständnis für die Argumente der Stadtverwaltung für die gewählte Gründach-Lösung überwiegen nach Meinung Haugs die Vorteile der Indach-Variante. Mehrere Anläufe hat der Agenda-Arbeitskreis unternommen, konnte die Planer aber nicht überzeugen. Aufgeben ist trotzdem nicht Johannes Haugs Ding. "Wir müssen – vor allem bei neuen Projekten – jede Gelegenheit nutzen, die dringend notwendige Energiewende umzusetzen", sagt er und verweist derweil auf Singen, wo auf eine solche Dachlösung gesetzt wurde.