Eine grundlegende Umgestaltung hat das Deutsche Phonomuseum erfahren. Foto: Hübner

Im Jahr seines 50. Bestehens erstrahlt das Deutsche Phonomuseum in neuem Glanz. Jubiläum und Umgestaltung wurden mit einer Tanzveranstaltung gefeiert, die gleichzeitig eine Jubiläumswoche einläutet.

St. Georgen - Gerade in den vergangenen Tagen sei es "sehr sportlich" gewesen, was im Museum vorbereitet wurde, sagte Holger Christmann vom Arbeitskreis. Es habe eine Aufregung nach der nächsten gegeben. Man kämpfe immer noch mit Details.

Mit der Umgestaltung beauftragt waren der Grafiker Andreas Burwig sowie der Kulturwissenschaftler und Kurator Frank Lang. Vorgenommen habe man sich, die Erzählung der Ausstellung etwas in eine andere Richtung zu lenken, das Technik- etwas in ein Kulturmuseum umzuwandeln, so die beiden.

Technisch interessierte Menschen seien bisher gut abgeholt worden, Familien und Kinder hätten sich aber nicht so aufgehoben gefühlt. Deshalb sei es darum gegangen, das Museum attraktiver zu machen, den Erlebnisfaktor mit Leichtigkeit und Luft zu erhöhen.

Sessel laden zum Verweilen

Ein Riesenthema war der Eingangsbereich, in dem nunmehr Sessel zum Verweilen einladen und so ein "sympathischeres Willkommensein" schaffen. Gleichzeitig erfolgte durch einen Vorhang eine klarere Trennung der ersten Ausstellungsstücke vom übrigen Museumsbereich.

Ins Auge fallen die neugestalteten Vitrinen hinter der Theke. Dieses Konzept soll künftig auf alle Vitrinen ausgedehnt werden, samt einer Lichtgestaltung, die bereits von einer Kaufhausbeleuchtung zu einer indirekten Bestrahlung der Exponate geführt wurde.

Technik zugänglicher gemacht

Um die Technik für Gäste zugänglicher zu machen, wurden Stars wie Enrico Caruso, Elvis Presley, Madonna, Udo Lindenberg oder Helene Fischer ins Museum gebracht, die es laut Lang ohne die Phonoindustrie wohl nie gegeben hätte. Die Stars sind samt begleitenden Infos auf interaktiven Stelen zu sehen. Wenn Besucher auf einem kleinen Teppich davor stehen, wird passende Musik abgespielt. Interessant fand Burwig hier die Kombination ganz alter Technik mit MP3-Playern.

Einen enormen Unterschied in der Wahrnehmung machen große Banner mit alten Fotos, die zwischen den Reihen der Exponate aufgehängt sind und diese so besser zu Geltung kommen lassen, ohne dass Besucher von der Vielfalt der übrigen Ausstellungsstücke überwältigt werden.

Bessere zeitliche Gliederung geplant

Als einen weiteren, künftigen Konzeptschritt sehen Burwig und Lang, die Geschichte der Phonoindustrie vom oberen Stock in den zentralen Bereich rund um die Treppe zu holen. Erwogen wird überdies eine bessere zeitliche Gliederung der Exponate. Mit dem bisher Erreichten sind beide aber schon sehr zufrieden. Der erste Umgestaltungsabschnitt sei gelungen, meinte Lang.

Nach der offiziellen Vorstellung konnten sich Besucher mit Häppchen stärken und zu Musik von Schallplatten, aufgelegt von Roland Günter und Siegbert Hils, das Tanzbein schwingen. In dieser Woche finden zum Jubiläum jeden Tag weitere Veranstaltungen statt. Infos dazu gibt es auch auf der Internetseite der Stadt.